Einmal eine Geltschertour machen und in eine Gletscher-Spalte hinab steigen, das klingt nach einem mega Abenteuer. Und wo kann man das besser machen als auf Island auf dem größten Gletscher Europas. Dieses Abenteuer haben wir zusammen mit der Agentur Glacier Adventure geplant, welche viele Jahre Erfahrung hat im Bereich Gletschertouren.
Für uns ging es also am Morgen bis zum Basecamp von Glacier Adventures. Wir sind früh aufgestanden und hatten noch nicht gefrühstückt. Am Basecamp angekommen, gab es erstmal ein nahrhaftes Müsli für jeden, denn für so eine Gletschertour braucht man eine ordentliche Grundlage.
Wir begrüßten unsere Tourenführerin Kristina und sie gab uns eine kleine Einweisung, was wir heute vorhaben würden und was es zu erleben gibt. Dann stattete Kristina uns mit Helme, Steigeisen und Klettergurten aus. Wir hatten übrigens Bergschuhe an, die extra Steigeisen-Halterungen haben. Wenn man dies nicht hat, bekommt man passende Schuhe auch hier im Basecamp von Glacier Adventure.
Los geht es auf den Gletscher in Island
Dann ging die Tour auch schon los und wir stiegen in einen alten riesigen Geländewagen mit noch größeren Reifen. Es ging erst ein Stück die Straße entlang und dann ins Gelände. Über felsige Wege fuhren wir offroad mit dem Geländewagen immer in Richtung Gletscher. Kristina hielt auf einmal an und wir stiegen alle aus. Sie sagte uns, dass es ab hier nur noch zu Fuß weiter geht. Wir packten also unsere Sachen und liefen etwa 2 Kilometer bis zum Gletscher. Es ging unter anderem über eine provisorische schmale Brücke und es war schon hier richtig Abenteuer.
Auf einmal standen wir auf Gletschereis. Wir zogen uns alle die Steigeisen an und stiegen in die Klettergurte. Helme auf und schon ging es weiter. Das Eis knirschte und knarzte unter unseren Schuhen mit den Steigeisen. Immer wieder waren schmale blaue kleine Löcher zu sehen und es rauschte unter uns. Das war das Wasser, welches in dem Gletscher floss.
Eisklettern im Gletscher auf Island
Wir erreichten dann eine Gletscherbowl und Kristina setzte einen Eisdübel in das Eis. Einen zweiten Eisdübel zur Sicherung wurde direkt daneben gesetzt. Und dann kletterte Flo mit Eispickel und Steigeisen am Seil gesichert als erster in diese etwa 8 Meter tiefe Bowl hinab. Mitten in den Gletscher, wo sich eine kleine Gletscherspalte öffnete. Als wir alle unten waren, schauten wir in die blaue Gletscherspalte hinein und waren vollkommen fasziniert von dem Anblick des Eises.
Kristina zeigte uns noch einige Tricks für das Eisklettern, bevor es wie nach oben und weiter zu einer größeren Eis-Bowl ging. Hier setzte Kristina wieder zwei Eisdübel an einer steilen Eiswand. Wir liefen dann aber am Ende der Bowl ganz entspannt hinein, bis wir unten an der etwa 10 Meter hohen Eiswand ankamen. Dort lagen schon die Seilenden von dem Seil, welches Kristina oben in die Eisdübel gehängt hatte.
Nun sollten wir alle diese steile Eiswand hinauf klettern. Nur mit Eispickel und Steigeisen. Da wir schon etwas Erfahrungen im Eisklettern von einer Reise in Österreich im Montafon hatten, wussten wir, wie das geht und haben es auch am Ende alle geschaffte. Um uns rauschte der Gletscher und ein kleiner Fluss zog sich durch das riesige Loch und verschwand in einer großen Gletscherspalte. Im Winter kann man da rein gehen, meinte Kristina. Jetzt im Sommer war es zu gefährlich.
Wir verließen dann wieder die Bowl und liefen zurück Richtung Auto. An dem kleinen Gletschersee kurz bevor wir das Auto erreichten, spülten wir unsere Steigeisen aus. Dann ging es wieder zurück zum Basecamp mit vielen tollen Eindrücken im Kopf von dieser etwa 6 Stunden langen Tour. Was für eine grandiose Tour auf dem tausende Jahre alten Gletschereis in Island.
Unserer Eindruck von der Gletschertour mit Glacier Adventures
Die Tour können wir wirklich empfehlen. Das Basecamp von Glacier Adventures ist westlich von Höfn in einem kleinen Gehöft, direkt an der Ringroad. Die Guides machen alle einen sehr freundlichen Eindruck und wir können wir Tour auch für Teenager sehr empfehlen. Es ist einfach atemberaubend, eine solche Gletschertour zu machen.
