Abenteuer als Familie in Moab in den USA – Arches und Canyonlands National Park sowie im Dead Horse Point State Park in Utah

Auf unserem Roadtrip durch die USA machten wir in der Stadt Moab halt und haben direkt gemerkt, dass unsere Zeit hier viel zu kurz ist. Im Osten von Utah ein absolutes Abenteuer-Highlight und besonders unter Kletterfreunden eine beliebte Destination. Eingebettet zwischen roten Felswänden, tiefen Canyons und bizarren Gesteinsformationen ist Moab das Tor zu gleich zwei weltberühmten Nationalparks: Arches und Canyonlands. Hier treffen endlose Wüstenlandschaften auf natürliche Steinbögen, tiefe Schluchten und spektakuläre Aussichtspunkte aufeinander – ein Paradies für Outdoor-Fans, Fotograf:innen und alle, die das Gefühl grenzenloser Weite lieben.

Die Moab Springs Ranch

Wir hatten zwei Übernachtungen in Moab eingeplant. Schon auf dem Weg nach Moab fiel uns auf, was für eine Outdoor-Affine Region dieser Teil von Utah ist. Schon jetzt wurde uns klar, dass diese recht kurze Zeit nur einen ersten Einblick in diese Region geben wird. In der Moab Springs Ranch haben wir ein Bungalow bezogen, welcher ein Zimmer mit zwei Queensize Betten, mit einem Bad und einer kleinen Küchenzeile alles bot, was wir brauchten. Wer etwas mehr Platz braucht, kann sich auch ein Townhouse buchen. Alles ist sehr modern eingerichtet und top gepflegt!

Auf dem Gelände der Moab Springs Ranch gibt es einen Pool und einen Whirlpool sowie einen Badeteich. Außerdem ist ein kleiner Park direkt nebenan mit der Möglichkeit zum BBQ. Ein kleines Café im alten wunderschönen Backsteingebäude, wo wir uns jeden Morgen mit Kaffee und einigen Leckereien für den Tag eingedeckt haben, machte unseren Aufenthalt perfekt. Was uns sehr beeindruckte, war das alte Eishaus der ehemaligen Ranch. Hier steht heute eine riesige Eismaschine und Kühlboxen, die man sich für den Tag befüllen kann. 

Wir haben also in der Moab Springs Ranch einen perfekten Ausgangspunkt für unsere Tage in Moab und den angrenzenden Nationalparks gefunden. Der Checkin erfolgte sehr einfach und wir wurden sehr nett empfangen. Uns wurde alles erklärt und einige Restaurant-Empfehlungen gab es auch noch. So waren wir an dem Abend im Sultan Mediterranean Grill und haben dort orientalische gegessen.

Moab in a Day

Nun wurde es aber knifflig! Wie sollten wir so vieles innerhalb von nur einem vollen Tag erkunden? Uns war klar, das schaffen wir nicht, aber wir haben im Internet etwas gestöbert und den perfekten Touranbieter gefunden: Moab in a Day.

Wir haben uns für eine 4×4 Fullday-Moab Tour entschieden, die uns innerhalb von 9 Stunden einen großen Überblick verschaffen sollte. Wir wussten, dass diese Tour anstrengend wird, aber wir hatten ja eben nur einen Tag in Moab. Es galt zwei große Nationalparks zu besuchen und einen Statepark, der uns mehr als beeindrucken sollte. Aber dazu später mehr.

Wir wurden von unserem Guide Buzz am Morgen direkt am Moab Springs Ranch abgeholt. In einem Kleinbus starteten wir zum ersten Nationalpark.

Arches National Park

Jeder kennt die Steinbögen von den Bildern, wenn man an Utah denkt. Aber dass diese in einer Vielzahl im Arches National Park in Moab stehen, wussten wir auch nicht. Obwohl es ja schon der Name verrät. Über 2000 Bögen aus Sandstein gibt es hier in dem riesigen National Park zu entdecken.

Da wir den America the Beautiful Pass hatten, brauchten wir für die beiden National Parks keinen weiteren Eintritt bezahlen. So fuhr Buzz mit uns also in den Aches National Park und machte an einigen ausgewählten Plätzen einen Stopp. Wie in den meisten Nationalparks führte auch hier eine lange Straße durch den Park mit mehreren kleinen Parkplätzen, an denen man halten konnte. Schon die Einfahrt in den Arches National Park war für uns als Familie ein Erlebnis. Wir staunten alle, als die roten Felsen immer bizarrere Formen annahmen und die ersten Bögen am Horizont auftauchten. Es fühlte sich fast so an, als wären wir in einer anderen Welt gelandet.

Ein kurzer Walk führte uns zu gleich zum Anfang zu einem der beeindruckendsten Bögen: der Double Arch. Ein riesiger doppelter Bogen aus Sandstein, welcher von der Natur geschaffen wurde. Unweit standen weitere Bögen, unter welche man gehen konnte. Wir hatten Buzz gefragt, ob es hier Klapperschlangen gibt und ihm auch erzählt, dass wir noch nie eine gesehen haben. Er begann zu suchen und er hielt von nun an den ganzen Tag Ausschau. Aber ohne Erfolg.

Wir kamen am Sand Dune Arch und am Balanced Rock vorbei und machten schließlich einen längeren Halt an einer Felsformation, in die Buzz mit uns klettern wollte. Er schaute sich um, ob viele Touristen hier sind und uns folgen könnten. Er meinte, das wäre nicht gut, da es vor kurzem erst hier einen Unfall gab. Die Luft war rein, also schnell in die Sandstein-Felsen geklettert. Da standen wir mitten in den Felsen und das Licht der Sonne ließ die Felsen wunderbar gold-rot leuchten. 

Auch das Wahrzeichen Uthas durften wir heute mit unseren eigenen Augen sehen: der Delicate Arch. Den berühmten freistehenden Bogen kennt man von vielen Bildern oder als Logo für Utha. Der Weg direkt dort hin führte von einem Parkplatz aus einige Milen in praller Sonne. Da es gegen späten Vormittag bereits knapp 40°C waren, riet uns Buzz vom Besuch ab. Es ist einfach zu heiss. Aber auch vom Parkplatz aus konnte man diesen beeindruckenden Arch gut erkennen.

Nachdem wir wieder hinunter geklettert waren, fuhren wir noch zu einem letzten Arch, den Buzz uns zeigen wollte. Schon von der Straße aus haben wir ihn gesehen. Buzz kannte aber den Weg unter den Arch. So fuhr er noch ein Stück auf der Straße und parkte dann. Nach einem kurzen Walk standen wir unter dem Arch. Einfach richtig gut!

Fravely im großen Arch des Arches National Park
Fravely im großen Arch des Arches National Park

Genau sowas erlebt man nur mit Guide, der sich auskennt. Moab in a Day hat sich schon jetzt gelohnt!

Dead Horse Point State Park

Nach so vielen Eindrücken war unsere Tour aber noch nicht zu Ende. Wir fuhren etwa 40 Minuten hinüber zum Dead Horse State Park. Auf unserem Weg zwischen Arches und Canyonlands machten wir dort Halt – und ehrlich gesagt hat uns dieser Ort vollkommen überrascht.

Der Name klingt im ersten Moment etwas düster, doch der Ausblick, der uns dort erwartete, war einer der schönsten unserer ganzen Reise.

Vom Dead Horse Point Overlook blickten wir hunderte Meter tief hinunter auf den Colorado River, der sich in engen Kurven durch die Canyonlandschaft schlängelt. Flo und Ben waren fasziniert davon, dass da unten sogar Autos auf Gravel-Roads fuhren und wie winzig diese waren. Der Canyon wird auch als der Grand Canyon von Utah bezeichnet. Und was sollen wir sagen… dieser hier kann es durchaus vom Anblick mit dem echten Grand Canyon aufnehmen.

Wir blieben am Rim stehen, ließen unsere Blicke schweifen und genossen einfach die grandiose Aussicht und die unglaubliche Weite. In der Zwischenzeit baute Buzz ein kleines Picknick auf. Direkt am Rim gab es einige typisch amerikanische Picknick-Plätze. Es war zwar etwas windig, aber wir genossen alle die Snacks die Buzz vorbereitet hatte. Dann ging es auch schon weiter.

Canyonlands National Park

Wir erreichten den nördlichen Teil des Canyonlands National Parks, welcher vom Colorado River geteilt wird. Das erstes Highlight für uns war der kurze Spaziergang zum Mesa Arch. Dieser steht direkt an der Klippe und droht quasi jeden Moment abzustürzen. Daher darf man den Mesa Arch auch nicht betreten. Doch das war nicht der einzige Höhepunkt auf unserer Tour durch den Canyonlands Nationalpark.

Wir fuhren weiter und erreichten den Green River Overlook. Nur wenige Schritte waren es vom Parkplatz bis zum Rim. Wir blickten in einen riesigen tiefen Canyon. Und dieser setzte sich noch einmal in einen weiteren riesigen Canyon ab, in dem der Green River seine Bahnen zog. Ein wirklich mächtiger Anblick, der uns mal wieder klar machte, wie klein wir Menschen eigentlich sind. Wir stellten uns auf einen riesigen Felsen und blickten in die unglaubliche Weite.

Im Vergleich zum Arches schien der Canyonlands weitläufiger und weniger überlaufen zu sein, was uns als Familie besonders gefallen hat. Im Arches kann man die Attraktionen allerdings näher erleben. Man kann die Bögen anfassen und unter ihnen Stehen. Im Canyonlands steht man Am Rim und schaut beeindruckt in die Ferne. Zwei vollkommen verschiedene Landschaften, die man direkt an einem Tag erleben kann. Moab in a Day!

4×4 Jeep-Tour durch den Long Canyon

Nach all den Wanderungen und Aussichtspunkten war es nun endlich soweit und wir sollten Moab auch noch einmal auf eine andere Art erleben. Wir wechselten das Fahrzeug und stiegen in einen 4×4-Jeep mit extra großen Offroad Reifen. Jetzt ging es durch den Long Canyon. Schon beim Losfahren spürten wir etwas Aufregung. Wir sahen die staubige Piste vor uns, und das Gefühl in uns, in ein echtes Abenteuer einzutauchen.

4x4 Jeep Tour Moab in a Day
4×4 Jeep Tour Moab in a Day

Wir stoppen nach einigen Kilometern an einem Canyon und stiegen alle aus dem Jeep. Unser Guide Buzz wollte uns etwas zeigen. Wir standen am Rand des Canyons und blickten auf einen balancierenden Felsen, der nur etwa einen Meter vom Rim entfernt war. Buzz erzählte uns, dass er unzählige Mal hinüber gesprungen sei, als er noch jünger war. Wir trauten uns das aber nicht. Und das war auch gut so.

Wir fuhren weiter und oft konnten wir nicht über die Motorhaube sehen, wo der Weg entlang führte, so steil war die Offroad-Piste. Durch ein schmales Loch mussten wir dann hindurch, der von einem riesigen Felsen gebildet wurde, welcher vor einigen Jahren hier abgestürzt ist. Das war echt spooky und wir dachten, da passen wir niemals durch. Der Abenteuer-Faktor war also auf jeden Fall da!

Buzz schaute auch immer wieder nach oben, ob irgendwo Steinschläge zu erwarten sind. Wir waren zwar in einem Offroad-Jeep mit Überrollbügel, aber von so einer Steinlawine wollte keiner von uns erwischt werden. Die gab es aber nicht und wir kamen nach etwa 1,5 Stunden sicher am Grund des Canyons und damit am Colorado River an. Von hier an führte eine Straße zurück nach Moab. Am Ende des Tages stiegen wir zwar müde, aber strahlend aus dem Jeep – mit dem Gefühl, Utah von einer ganz besonderen Seite erlebt zu haben.

Entspannen in der Moab Springs Ranch

Nach diesem langen Abenteuer in den Nationalparks um Moab, welches vor über 9 Stunden begann, hatten wir alle Hunger. Wir entschieden uns für die schnelle Nummer… in Moab gab es einen Platz mit Foodtrucks und im Netz haben wir nur Gutes darüber gelesen. Also sind wir dort hin und haben uns jeder das ausgesucht, was wir gern essen wollten. Besonders das mexikanische Essen war grandios. Nebenbei konnten wir im Wäschesalon nebenan auch noch unsere schmutzigen Sachen vom Tag waschen. Dann ging es wieder zurück zur Moab Springs Ranch.

Die Jungs schnappten sich dann ihre Badesachen und sprangen nochmal in den Pool in der Moab Springs Ranch und Melanie und ich ließen den Abend in gemütlichen Liegestühlen am Badeteich mit einem kühlen Getränk in der Hand ausklingen. Morgen geht es weiter und wir werden neue Abenteuer erleben. Es geht ins Valley of the Gods und ins Monument Valley.

Autor

  • Ich bin Thomas und schreibe seit vielen Jahren den Familien Reiseblog Fravely. Ich liebe es die Welt zu bereisen und mit meinen beiden Jungs Flo und Ben und meiner Frau Melanie wundervolle Abenteuer zu erleben.

    Alle Beiträge ansehen

Schreibe einen Kommentar