Das Reisen mit Kindern stellt Eltern vor besondere Herausforderungen – besonders beim Flugbuchen. Der günstigste Flug ist nicht immer der beste für eine Familie. Wer nur auf den Preis achtet, riskiert unnötigen Stress, Umstiege mitten in der Nacht oder unerwartete Zusatzkosten. Doch mit etwas Planung, Flexibilität und den richtigen Tools könnt ihr als Familie nicht nur sparen, sondern auch komfortabel reisen.
Was bedeutet „günstig“ für Familien wirklich?
Ein Flugticket für 29 Euro klingt nach einem Schnäppchen – aber gilt das auch für Familien mit Kleinkindern, Buggy, Koffer und Schlafenszeiten? Wohl kaum. Familien haben andere Bedürfnisse als Alleinreisende oder Paare:
- Direktflüge oder kurze Umsteigezeiten, damit Kinder nicht übermüdet oder gestresst werden.
- Flugzeiten zu kindgerechten Uhrzeiten – keine Abflüge um 5 Uhr morgens oder Ankünfte um Mitternacht.
- Platzwahl im Voraus, damit die Familie zusammen sitzt.
- Gepäck inklusive, denn Familien reisen selten nur mit Handgepäck.
- Kulante Umbuchungsoptionen, falls ein Kind krank wird oder sich Pläne ändern. Billig ist nicht automatisch günstig. Ein vermeintlicher Billigflug kann durch Sitzplatzgebühren,
Gepäckkosten oder überlange Reisezeiten schnell zur Nervenprobe werden – und am Ende teurer.


Früh buchen lohnt sich – vor allem mit Kindern
Last-Minute-Angebote funktionieren für spontane Alleinreisende, aber nicht für Familien. Warum?
- Ferienzeiten sind planbar – aber teuer. In den Schulferien steigen die Preise – je früher ihr bucht, desto besser.
- Frühe Buchung sichert euch Wunschzeiten und -sitze. Wer zu lange wartet, bekommt oft nur noch die Restplätze – mitten in der Nacht oder mit vielen Stopps.
- Langstreckenflüge für Familien mit Kindern sind begrenzt. Airlines halten keine Extra- Kontingente für Familien zurück.
Tipp von uns: Bucht 4–8 Monate im Voraus, wenn ihr in den Ferien verreisen wollt. Für Langstrecken ist ein noch größerer Vorlauf sinnvoll.
Flexibilität spart bares Geld – wenn möglich
Als Familie ist es nicht einfach flexibel bei der Flugbuchung zu sein. Auch wenn Familien an Ferien gebunden sind, gibt es Spielräume. Vielleicht kann sich ein Charterflug für die ganze Familie lohnen? Je nachdem mit wie vielen Teilnehmern man verreist:
- Reist unter der Woche. Flüge am Dienstag oder Mittwoch sind meist günstiger als am Freitag oder Sonntag.
- Verlängert um ein oder zwei Tage. Wer statt Samstag bis Samstag von Freitag bis Montag reist, kann deutlich sparen.
- Checkt mehrere Abflughäfen. Manchmal sind Verbindungen ab kleineren Flughäfen günstiger – oder besser getaktet.
Ein echter Spartipp: Sucht Flüge nicht nur für ein fixes Datum, sondern mit +/-3 Tagen Spielraum. Skyscanner oder Google Flights helfen dabei.
Stopover clever nutzen – gerade mit größeren Kindern
Ein Umstieg klingt zunächst stressig – doch er kann auch zum Erlebnis werden:
- Kurze Zwischenstopps entlasten lange Strecken. Statt 12 Stunden nonstop im Flieger lieber zwei kürzere Etappen – mit Gelegenheit zum Beinevertreten.
- Lange Layovers nutzen. Einige Airlines bieten Stopover-Programme, z. B. in Doha, Singapur oder Reykjavik – Sightseeing inklusive.
- Große Kinder lieben Abenteuer. Wer einen halben Tag Dubai oder Istanbul erkunden kann, bekommt eine kleine Extra-Reise dazu.
Wichtig: Wählt ausreichend Umsteigezeit (mind. 2–3 Stunden) und achtet auf familienfreundliche Flughäfen mit Spielbereichen, Wickelräumen und Verpflegung.


Tools & Tricks für die smarte Flugsuche
Bei der Flugsuche nutzen wir natürlich das Internet. Da gibt es viele Möglichkeiten einen günstigen Flug zu finden. Auf folgenden digitale Helfer kann man online zurückgreifen.:
- Google Flights & Skyscanner: Flexible Datumssuche, Preisalarme, Flughäfen vergleichen.
- Momondo & Kayak: Gute Übersicht über Umsteigeoptionen & Filter für Gepäck inklusive.
- Preisalarme setzen: So erfahrt ihr automatisch, wenn der Preis für eure Wunschroute fällt.
- Inkognito-Modus nutzen: Verhindert, dass Suchverläufe eure Preise künstlich hochtreiben.
Extra-Tipp: Speichert interessante Verbindungen als Screenshot – viele Portale ändern Preise bei erneutem Aufruf.
Fluglinien mit Familienangeboten
Einige Airlines bieten Extras für Familien – das lohnt sich:
- Frühzeitiges Boarding mit Kindern, z. B. bei Lufthansa, Emirates oder Singapore Airlines.
- Kindermenüs und Spielzeug an Bord – besonders auf Langstrecken.
- Familienbereiche oder Zweierreihen, z. B. bei Qatar Airways oder Air New Zealand.
- Babybettchen reservierbar – aber begrenzte Plätze, daher früh buchen.
Nicht alle Billigfluggesellschaften bieten solche Services – bei Ryanair oder Wizz Air zahlt ihr z. B. für jeden Service extra.
Checkliste: So klappt’s mit dem Familienflug
Hier die wichtigsten Punkte im Überblick:
✅ Frühzeitig buchen (4–8 Monate vorher)
✅ Direktflüge oder kurze Umstiege bevorzugen
✅ Sitzplätze reservieren (nebeneinander!)
✅ Flugzeiten kinderfreundlich wählen
✅ Preisalarme nutzen
✅ Gepäckregelungen genau prüfen
✅ Reiseversicherung & Umbuchungsmöglichkeiten beachten
✅ Snacks, Spiele & Kopfhörer für Kinder nicht vergessen




Unser Fazit: Familien buchen anders – und das ist gut so!
Ein günstiger Flug für Familien ist nicht der billigste, sondern der, der Preis, Komfort und Familienbedürfnisse in Einklang bringt. Es lohnt sich, ein paar Euro mehr zu investieren, wenn dafür der Stress geringer, die Sitzplätze gesichert und der Flug gut durchdacht ist.
Ob mit Baby, Kindergartenkind oder Schulkind – wer früh bucht, clever vergleicht und bewusst entscheidet, kann viel sparen und entspannt in den Urlaub starten.
Also: Lasst euch nicht von reinen Preisschildern blenden. Familien reisen nicht günstig, weil es billig ist – sondern weil sie klug planen.