Die letzten Meter zur Zugspitze sind gefährlich – darum gibt es jetzt ein zweites Gipfelkreuz

Als höchster Berg Deutschlands zieht die Zugspitze jeden Tag unzählige Touristen an. Die meisten kommen mit den beiden Seilbahnen hinauf. Entweder aus Deutschland oder aus Österreich. Bereits im Frühling 2021 sind wir von Garmisch-Partenkirchen mit der Zugspitzbahn auf den 2962 Meter hohen Berg gefahren. Damals haben wir uns das goldene, große Gipfelkreuz von der Plattform aus angeschaut. Es sah teilweise schauerlich aus, wie die Menschen mit ungeeignetem Schuhwerk teilweise über Schnee und Eis hinüber balanciert sind.

Nun, vier Jahre später ging es für uns von der österreichischen Seite aus der Tiroler Zugspitz Arena mit der Seilbahn auf den Gipfel, der überraschenderweise sogar eine eigene Postleitzahl hat. Dieses Mal waren wir gut vorbereitet. Leider hatten wir aufgrund eines engen Terminplanes keine Zeit, die Zugspitze aus dem Tal bis hinauf zu besteigen. Dafür muss man 2 Tage einplanen. Daher brachte uns die Tiroler Zugspitzbahn nach oben.

Fravely mit Bergausrüstung vor dem Aufstieg zur Zugspitze
Fravely mit Bergausrüstung vor dem Aufstieg zur Zugspitze

Klettersteig zum Gipfelkreuz

Als wir vor 4 Jahren bereits bei der Zugspitze waren, fiel uns auf, dass die Bergstation noch gar nicht der höchste Punkt war. Denn dieser befand sich nochmal einige Meter höher und konnte über einen kurzen Klettersteig erreicht werden. Wir haben uns vorgenommen, beim nächsten Mal dort hinaufzugehen. Gesagt, getan! Mit den Klettersteigsets von Mammut im Rucksack ging es von Obermoos mit der ersten Gondel um 8.40 nach oben. An der Bergstation wussten wir direkt wo wir hinmussten und stellten fest, dass kaum Menschen oben waren und niemand beim Gipfelkreuz war. Deswegen zogen wir schnell unsere Ausrüstung an und machten uns auf den Weg.

Über einen schmalen, noch mit Eis bedeckten Grad begann unser kurzes Abenteuer. Eine kurze Leiter sowie etwas Fels folgten, da waren wir auch schon da. Höher als alle anderen um uns herum. Am offiziell höchsten Punkt Deutschlands! Wir hatten Glück mit dem Wetter und konnten unglaublich weit schauen. An komplett wolkenfreien Tagen kann man sogar die Schweiz und Italien sehen.

Während wir den Ausblick und den Moment genossen, bemerkten wir bereits die nächsten Menschen, die bis ganz hoch wollten. Und wir waren sehr schockiert. Denn trotz vieler Warnschilder und einem gut erkennbaren steilen Hang gingen viele Leute ohne jegliche Sicherheitsausrüstung auf den Gipfel. Teilweise nur in Turnschuhen und kurzer Hose oder sogar Flip-Flops.

Ein kurzer Schreckmoment kam, als eine Frau plötzlich ausrutschte und sich nur noch mit einem Arm am Drahtseil des Klettersteigs festhielt. Zum Glück ging alles gut aus. Jeden Monat muss mehrfach die Bergwacht ausrücken, weil Touristen ohne geeignete Ausrüstung versuchen zum imposanten goldenen Gipfelkreuz zu kommen. Und auch wenn der Weg ungefährlich und einfach aussieht, war für uns klar: nur mit Sicherheitsausrüstung!

Aus genannten Gründen hat man nun entschieden, ein zweites Gipfelkreuz auf der Plattform aufzustellen, mit dem man Fotos machen kann. Auf der Tiroler Seite der Zugspitze steht das Gipfelkreuz auch auf der Plattform und jeder kann hier vollkommen sicher ein Foto machen. Da wird es sicher sehr viele geteilte Meinungen geben. Wir finden es gut. Und mal ganz ehrlich an die ganzen Bergsteiger-Romantiker: Die Zugspitze ist der weltweit am touristisch erschlossenste Berg. Wer wirklich allein einen Gipfel genießen will, der muss wohl woanders hin.

Wir hatten einen großartigen Moment auf der Zugspitze und waren sicher, mit unseren Klettersteigsets und würden auch dieses kurze Stück immer wieder voll gesichert machen!

Die letzten Meter zur Zugspitze sind gefährlich - Darum gibt es jetzt ein zweites Gipfelkreuz
Die letzten Meter zur Zugspitze sind gefährlich – Darum gibt es jetzt ein zweites Gipfelkreuz

Die Zugspitze von der Plattform

Nachdem wir wieder auf der Plattform standen, bestaunten wir die Berge in allen Richtungen. Im Süden war der Eibsee zu sehen. Die Aussicht war überall einfach nur atemberaubend. Man sollte das Wetter auf der Sugspitze immer beachten. Es kann sehr schnell wechseln. Meist ist es windig und frisch, aber wenn die Sonne scheint, ist es großartig. Wir hatten mehrere Lagen an Sachen dabei, was uns die Möglichkeit gab, zu wechseln. Eine Jacke solltet ihr auf jeden Fall dabei haben. Zwar gilt generell für die Berge, dass man auf blitzartige Veränderungen gut vorbereitet ist, aber besonders die Zuspitze ist als höchster Berg Deutschlands und flacher Umgebung Wind und Wetter ausgesetzt. Deswegen: Lieber zu viel als zu wenig. Ausziehen kann man immer.

Ebenfalls wichtig ist Sonnencreme. Die meisten wissen zwar, dass die Berge durch die Nähe zur Sonne ein schöner Ort für Sonnenbrände ist, aber man kann es einfach nicht oft genug sagen. 

Fravely vor der Zugspitze mit Helly Hanson Jacken
Fravely vor der Zugspitze mit Helly Hanson Jacken

Wir schauten uns anschließend noch das Museum der Zugspitze auf der Tiroler Seite an. Wusstet ihr zum Beispiel, dass es früher nur eine Bahn gab, die bis auf 2588 Meter führte und die restlichen Höhenmeter über einen Tunnel erreicht wurden? Außerdem gibt es bei der Zugspitze ein kleines Schneeflockenmuseum.

Wir besuchten noch das Panorama Restaurant auf der Seite von Österreich. Aber auch die Deutsche Seite bietet ein Panorama Restaurant und das Münchner Haus mit einer großen Sonnenterrasse. Nach einer kleinen Stärkung und einem letzten Blick auf die atemberaubenden Berge ging es gegen Mittag mit der Gondelbahn wieder hinunter nach Obermoos.

Unser Fazit zur Zugspitze

Fravely blicken hinab in die Tiroler Zugspitz Arena
Fravely blicken hinab in die Tiroler Zugspitz Arena

Die Zugspitze ist natürlich ein sehr touristischer Ort, aber das nicht ohne Grund. Es lohnt sich früh da zu sein und mit der ersten Gondel hochzufahren, um das Spektakel mit nur wenigen anderen Frühaufstehern zu teilen. Und auch für Kinder ist die Zugspitze ein mega schönes Erlebnis. Wenn sie etwas älter sind und man angemessene Sicherheitsausrüstung hat, ist auch der kurze Weg zum Gipfelkreuz machbar. Oder man nutzt einfach die Alternative mit dem zweiten Gipfelkreuz auf der Plattform.

Beim nächsten Mal wollen wir unbedingt die Zugspitze selbst besteigen. Von ganz unten nach ganz oben. Das haben wir uns vorgenommen!

Autor

  • Ich bin Thomas und schreibe seit vielen Jahren den Familien Reiseblog Fravely. Ich liebe es die Welt zu bereisen und mit meinen beiden Jungs Flo und Ben und meiner Frau Melanie wundervolle Abenteuer zu erleben.

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