Wer uns kennt, weiß sicher, dass wir sehr gern in der Wüste unterwegs sind und da scheint Oman ein perfektes Reiseziel für uns zu sein. Doch wie wir gelernt haben, hat das Land Oman noch so viel mehr zu bieten. Wir haben hohe Berge, tiefe Canyons, Meer, Natur und Tiere sowie Kultur, sehr gutes Essen und eine unglaubliche Gastfreundlichkeit erlebt.
Wir sind so begeistert von unserem Roadtrip durch Oman mit For Family Reisen. Mal schauen, wie wir das Erlebte hier in den folgenden Zeilen in Worte fassen können. Eins ist aber schon an dieser Stelle klar: Oman ist ein Reiseland, was absolut im Kommen ist und das zurecht. Wir hoffen, dass wir den Oman nicht zum letzten Mal gesehen haben. Es gibt noch einiges zu entdecken.
Aber fangen wir einfach mal ganz von vorn an.
Die Planungen vor der Reise nach Oman
Die Planungen für die Reise nach Oman überließen wir wieder den Profis von For Family Reisen aus Köln. Schon mehrfach waren wir auf unbeschreiblichen Roadtrips durch ferne Länder mit den Familie-Reiseexperten unterwegs. Auch dieses Mal hat For Family Reisen eine tolle Rundreise geplant und wir konnten schon vor der Reise über die TravelKey-App alle wichtigen Infos nachvollziehen. Man bekommt einen Code und schon steigt die Vorfreude.
Wir haben hier auch wichtige Tipps erhalten für das Packen unserer großen ORTLIEB Waterpoof Duffle RS Bags und konnten nachvollziehen, welche Route wir fahren und in welchen Hotels wir übernachten. So waren wir also sehr gut vorbereitet und konnten starten.
Einige Male wurde uns die Frage gestellt, wo denn das Land Oman liegt. Es ist das östliche Nachbarland zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo sich Abu Dhabi und Dubai befinden und grenzt außerdem an Saudi-Arabien, Jemen und den indischen Ozean. Der Flug von Berlin nach Muscat, der Hauptstadt von Oman, dauert etwa 10 Stunden mit einem Zwischenstopp. Es gibt von Frankfurt aus auch Direktflüge nach Muscat.
Der erste Tag zum Sightseeing in Muscat
Den ersten Tag ließen wir noch etwas entspannt angehen, da wir in der Nacht in Muscat gelandet sind. Wir wohnten im Crowne Plaza Hotel in Muscat und dieses bot ein ausgezeichnetes Frühstück, einen großen Pool und einen direkten Zugang zum Strand. Logisch mussten unsere Jungs gleich nach dem Frühstück erstmal ins Wasser.
Gegen Mittag wurden wir dann von unserem Guide abgeholt. Es sollte eine entspannte Sighgtseeing Tour durch die Hauptstadt Muscat werden. Unser erstes Ziel war das Opernhaus. Auf das Royal Opera House Muscat ist man in Oman sehr stolz, denn es gehört zu den ersten Opernhäusern der Golfstaaten und es gibt ein eigenes Ensemble, dass in Europa ausgebildet wurde.
Die Tour führte weiter zum Hafen, zur Marina, vorbei an unzähligen großen prunkvollen Ministäriums-Gebäuden und zum großen Palast des Sultans, dem Al Alam Palace. Dort liefen wir einige Meter bis zum großen Tor. Aber nein, man kann nicht in den Palast hinein. Dieser ist für Staatsempfänge des Sultans gedacht.
Während wir durch Muscat fuhren zeigte sich uns, wie die Stadt in die Berge hinein gebaut wurde, die hier am Meer liegen. Wir waren erstaunt, wie direkt die Berge empor ragten und die Straßen immer wieder über bergiges Terrain gebaut wurden. Zudem gab es keine Hochhäuser und soll es wohl auch nicht geben, womit der Blick auf Berge und Meer immer frei ist und bleibt.
Der alte Souk in Muscat
Die Sonne ging nun langsam unter und wir stürzten uns ins Getümmel des alten Souks von Muscat. In den kleinen Gängen boten Händler ihre Waren an. Es waren viele Stoffhändler, Gewürzhändler und überall gab es Weihrauch zu kaufen. Die Händler waren nicht wirklich aufdringlich boten aber dennoch ihre Waren an.
Am Abend gab es im Bait Al Luban ein wirklich leckeres traditionelles omanisches Abendessen. Wir saßen auf dem Boden auf Kissen an einem sehr tiefen Tisch und es gab kleine frittierte Leckereien als Vorspeise, sowie verschiedene Reis-Arten mit Fisch und Fleisch als Hauptspeise. Wir teilten uns alles, denn wir wollten alles kosten. Zum Dessert gab es ein paar Datteln und arabischen Kaffee. Hier haben auch Flo und Ben den kleinen Becher arabischen Kaffee probiert und überraschenderweise für lecker befunden, in Kombination mit den süßen Datteln sehr gut. Dieser wird uns in den kommenden Tagen noch öfter begegnen.
Die Große-Sultan-Qaboos Moschee
Der nächste Tag startet früh am Morgen. Das Frühstücksbuffet im Grand Plaza Muscat war wirklich sehr reichhaltig. Aber warum so früh? Wir wollten um 8 Uhr an der Großen-Sultan-Qaboos-Moschee sein. Unser Guide Dawood holte uns am Hotel ab und unser Zeitplan passte perfekt. Wir betraten pünktlich als erstes die weiß-glänzenden Steinplatten der Moschee und ließen uns in der schon hoch stehenden Morgensonne über das Gelände der Moschee treiben.
Die Moschee ist eine der größten und bedeutensten Moscheen der Welt. Sie besteht aus indischem Sandstein. Die beeindruckenden perspektiven, die man an jeder Ecke findet laden zu unzähligen Fotomotiven ein. Es gibt zwei große Gebetsräume, wobei in den Gebetsraum für Frauen nur etwa 750 Gläubige passen und in den Gebetsraum für Männer 6500 Gläubige beten können. In der Mitte dieses riesigen Raumes hängt ein 8 Tonnen schwerer Svarovski-Kristall-Leuchter aus Deutschland.
Genug der Daten… wir legen euch den Besuch in der Moschee echt ans Herz. Aber seid früh am Morgen da, denn es füllt sich schnell und man kann die Moschee dann nicht mehr so allein genießen, wie wir es konnten. Grundsätzlich ist zu bedenken, dass die Moscheen nur außerhalb der Gebetszeiten zu besichtigen sind. Das ist täglich von 8-11Uhr.
Das Bimmah Sinkhole in Oman
Der Besuch der Moschee war auch gleichzeitig der Start für unseren Roadtrip durch den Oman mit For Family Reisen. Denn wir hatten direkt am Hotel ausgecheckt und verließen nun Muscat über die Berge und fuhren die Küste entlang Richtung Südosten. Wir passierten den Sonnenwendekreis (Tropic of Cancer) entlang an wunderschönen unberührten Stränden auf der einen Seite und Bergen auf der anderen.
Das erste Ziel war das Bimmah Sinkhole. Die Berge in Oman bestehen größtenteils aus Sandstein und somit kann es vorkommen, dass das Meer über Jahrtausende den Sandstein unterspült und dann eben ein großes Loch im Landesinneren entsteht. So geschehen beim 40 Meter breiten Bimmah Sinkhole. Manche sagen auch, es wäre ein Meteorit gewesen, der das Sinkhole entstehen ließ. Es gibt eine direkte Verbindung zum 600 Meter weit entfernten Meer und in dem Bimmah Sinkhol treffen sich Süßwasser (Grundwasser) und Salzwasser.
Um das große Loch ist ein Garten angelegt, es gibt eine öffentliche Toilette und man kann sogar in dem Sinkhole baden. Denn eine Treppe führt ins Innere. Natürlich mussten unsere beiden Teenager das ausnutzen und kletterten einmal am Felsen im unteren Bereich herum um dann in der Mitte ins Wasser zu springen. Das Wasser war herrlich türkisblau und angenehm warm.
Viel Zeit zum planschen hatten wir aber nicht, denn wir waren auf einem Roadtrip und das nächste Abenteuer war nicht weit!
Die Wanderung im Wadi Shab zum Wasserfall in der Höhle
Wir fuhren nur etwa 20 Minuten mit dem 4×4 Geländewagen vom Bimmah Sinkhole zum Wadi Shab. Unser Guide parkte unterhalb einer großen Brücke und ab jetzt startete wirklich unser erstes richtiges Outdoor-Abenteuer in Oman. Wir waren gut vorbereitet und hatten zu unseren Wanderschuhen auch die Wasserfesten ORTLIEB Atrack Rucksäcke, genügend Wasser und Handtücher sowie Badesachen mit. Denn wir wussten, das wird hier eine nasse Angelegenheit.
Die Wanderung startete aber erstmal in einem kleinen abenteuerlichen Boot. Dieses brachte uns auf die andere Seite des kleinen Flusses. Ab hier ging es zu Fuß weiter. Es hatte einige Tage zuvor sehr stark in Oman geregnet. Daher waren die Plantagen, durch die wir am Anfang liefen, sehr zerstört. Vielleicht waren dadurch auch etwas weniger Menschen hier als sonst.
Der Wanderweg führte erst über Schotter und dann zu Fuß durch den Fluss. Also hieß es Wanderschuhe ausziehen und hinein in das warme Knie-tiefe Wasser. Der Weg führte weiter an der Seite des Canyons entlang und es erinnerte an eine Klamm in den Alpen. Über große Steine und Felsen durchquerten wir immer wieder den Canyon und das Wasser zu Fuß, bis wir an eine Stelle ankamen, wo alle ins Wasser sprangen.
Also Badehose an und hinein in angenehme Wasser aus den Bergen. Es wurde uns vor der Reise gesagt, dass man in den Wadis eher mit T-Shirt badet. Melanie als Frau hatte auch eins an. Wir Jungs haben uns nach den anderen Menschen im Wadi gerichtet und sind oberkörperfrei weiter geschwommen. Unsere Ortlieb Rucksäcke ließen wir an Wasser-Einstieg stehen, so wie all die anderen Menschen auch. Also schaut auf die anderen, wenn ihr in einem Wadi unterwegs seid. Und im Zweifel bleibt das T-Shirt lieber an beim Baden.
Schwimmen im Wadi Shab
Nun mussten wir noch etwa 500 Meter Schwimmen. Wobei man immer wieder auf riesigen Felsen und Sandbänken laufen und klettern konnte. Flo und Ben haben das genutzt, um wirklich bei jeder Gelegenheit ins Wasser zu springen. Dann erreichten wir einen schmalen Felsspalt. Wir hörten ein lautes Tosen von dem Wasserfall. Das muss das Ziel sein! Wir schwammen durch den Spalt hindurch und auf einmal befanden in der Höhle mit dem besagten Wasserfall. Wir hatten also nach etwa 1,5 Stunden das Ziel erreicht.
Flo und Ben entdeckten ein Seil neben dem Wasserfall. Kletterten hinaus und sprangen voller Freude ins Wasser mitten in der Höhle. Man konnte sich in der Höhle nur schwer an den Felsen am Rand festhalten und stehen war nicht möglich. Man braucht also etwas Kraft und aufgrund des doch vielen Wassers der letzten Regenfälle, musste man gut schwimmen.
Wir machten uns dann auf den Rückweg, der viel schneller war, als der Hinweg. Wir wussten nun, wo wir entlang klettern mussten und wann wir die Wanderschuhe ausziehen mussten. Es war gut, dass wir für jeden von uns etwas mehr als einen Liter Wasser dabei hatten, denn wir haben viel geschwitzt und es war trotz der angenehmen Temperaturen im Wadi Shab doch recht heiß.
Am Auto wieder angekommen, waren wir etwas geschafft. Es ging nun weiter mit dem Geländewagen in Richtung Süd-Osten nach Ras Al Jinz.
Ras Al Jinz Schildkröten Reservat
Wir erreichten das Turtle Beach Resort, welches unweit vom Ras Al Jinz Turtle Reserve lag. Das war an der östlichsten Spitze von Oman. Wir hatten allerdings im Vorfeld nicht so gute Dinge im Netz gelesen, also fuhren wir mit etwas gemischten Gefühlen zum Turtle Reserve und zum Turtle Beach.
Erstmal hieß es aber einchecken im Turtle Beach Resort und Abendessen. Sie Sonne ging unter und wir starteten gegen 20Uhr zum Turtle Reserve. Dort angekommen wurden wir nach dem Kauf von den Tickets in die Gruppe 4 von 4 Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe umfasste etwa 20 Personen. Nach einer kurzen Wartezeit fuhren wir mit einem alten Bus über den Strand zum Turtle Beach.
Die Guides wiesen eindrücklich darauf hin, dass kein Licht angemacht werden darf und keine Fotos mit Blitz gemacht werden dürfen. Mit einer roten Taschenlampe führten uns die Guides über den Strand. Diese waren sehr strickt und haben wirklich sofort etwas eindringlich gesagt, wenn sich jemand nicht an die Verhaltensregeln gehalten hat. Also ganz das Gegenteil zu dem, was wir in Internet-Bewertungen gelesen haben.
Wir haben an dem Abend etwa 15 Riesenschildkröten gesehen. Sie haben ihre Nester in den Sand geschaufelt, wir haben gesehen, wie sie die Eier abgelegt haben und wie sie wieder ins Meer „geflitzt“ sind. Es waren wirklich unglaubliche Momente, dies live zu erleben. Nach etwa einer Stunde fuhren wir mit dem Bus wieder zurück und es waren alle aus unserer Gruppe happy.
Wir können die Tour zu den Schildkröten echt empfehlen. Die Guides passen sehr gut auf und den Schildkröten passiert nichts und sie werden auch nicht gestört. Und vielleicht ändern genau solche Momente etwas in den Menschen, mal über die Natur und die Lebewesen auf dieser Erde nachzudenken.
Die Hafenstadt Sur in Oman und deren Werften
Nach dem aufregenden Abend ließen wir es am nächsten Morgen im Turtle Beach Resort entspannt angehen. Unser erstes Ziel war die Küstenstadt Sur, durch welche wir schon am Vortag gefahren sind. Um einen Überblick zu erhalten machten wir einen kurzen Stopp am Leuchtturm und am gegenüber liegenden alten Wachturm.
Vom Wachturm aus hatten wir herrliche Sicht über die Stadt Sur und die unzähligen Moscheen der Stadt. Die Hafenstadt galt einst mit ihren zahlreichen Werften für traditionelle Holzschiffe als wichtiger Punkt für den Handel in Oman. Noch heute werden hier die traditionellen Schiffe gebaut.
Genau so eine Werft kann man hier in Sur besichtigen. Am Eingang der Werft wurde man direkt mit Datteln und arabischem Kaffee empfangen. Ein kleiner Rundgang führte über das Gelände. Ganz traditionell wurde gerade per Hand eines der größten Dhow Schiffe gebaut, die die Werft je hervorbrachte. Wir konnten sogar hinauf klettern und in das Schiff hinein schauen.
Auf dem Gelände gab es auch ein kleines Museum, welches die Schiffahrt, den Handel Omans und dessen wichtigen Standpunkt für Indien und Europa zeigte. Einen kleinen Souveniershop mit Holzkunst gab es natürlich auch noch.
Die Natur Pools im Wadi Bani Khalid
Unser Roadtrip ging weiter und wir machten einen weiteren Stopp in einem wunderschönen Wadi. Das Wadi Bani Khalid war aber dieses Mal sehr touristisch und der Weg zu den Pools im Canyon war nicht weit.
Flo und Ben sahen eine etwa 7 Meter hohe Brücke und fragten unsere Guide Dawood, ob man hier reinspringen kann. „Ja klar“ war seine Antwort. Also zack in die Badesachen und hinein ins angenehme Nass direkt von der Brücke. Nachdem die Kids abgekühlt waren, liefen wir über die Felsen in das Wadi hinein. Überall waren kleine Pools und man konnte zwischen den Pools die glatt geschliffenen Steine wie beim Canyoning hinunterrutschen.
Etwas weiter gab es noch eine Höhle, in die man hinein kriechen konnte. Solche Höhlen sind nicht wirklich unser Ding. Die Jungs hatten mehr Spaß im Wasser und beim Springen von den großen Felsen in die natürlichen Pools.
In der Sharqiyah Sands-Wüste in Oman
Es ging für uns weiter und wir erreichen den letzten Ort vor der Wüste. Uns war klar, dass genau jetzt das Wüstenabenteuer begann. Wir hielten an einer kleinen Reifen-Werkstatt und hier wurde die Luft aus den Reifen abgelassen. Wir kannten das schon von unserem Star Wars Roadtrip in Tunesien in der Sahara. Mit weniger Luftdruck haben die Reifen in dem Wüstensand mehr Gripp. Und schon begann der wilde Ritt!
Es ging nun 40 Kilometer in die Wüste hinein und unser Guide hatte wirklich Spaß in der Wüste schnell zu fahren. Mit teilweise über 100 km/h bretterten wir über die Piste und den Wüstensand. Aber auch das kannten wir schon von vorherigen Wüsten-Abenteuern. Nach etwas mehr als 30 Minuten erreichten wir das Thousand Nights Camp in der Wüste von Oman.
Hier erwartete uns, für ein Wüstencamp, purer Luxus. Wir hatten zwei Bungalow-ähnliche Zelte, mit dem Namen: „Zelt Sheikh“, mit eigener Toilette und Dusche. Es gab einen Pool und viele verschiedene Aktivitäten wurden angeboten. Es gibt in dem Camp sogar noch luxuriösere Unterkünfte. Wobei wir vollkommen zufrieden waren.
Sonnenuntergang in der Sharqiyah Sands-Wüste
Kurz vor dem Sonnenuntergang trafen wir uns an der Rezeption mit unserem Guide. Er brachte uns auf ein hohe Düne, um den Sonnenuntergang zu erleben. Aber wir wurden überrascht, denn hier oben gab es für uns nicht nur den Sonnenuntergang. Zwei Kamele waren hier für Kamelreiten. Natürlich haben wir das genutzt. Nebenan war ein kleines Snack-Buffett aufgebaut, mit kühlen Getränken und Stühlen. Boah! Was für eine großartige Kulisse und was für ein Moment.
Wir nutzten die Zeit wirklich voll aus und erst als die Sonne verschwunden in der Sharqiyah Sands-Wüste und es fast dunkel war, machten wir uns wieder auf den Weg zum Thousand Nights Camp. Hier wartet nun noch das Abendessen auf uns. Ein wirklich reichhaltiges Buffet mit so viel leckerem Essen. Sehr großen Respekt! Obwohl die Frage erlaubt sein darf, ob es auch etwas kleiner und rustikaler in der Wüste geht? Egal… wir fühlten uns sehr wohl.
Sonnenaufgang in der Rimal Al Wahiba Wüste
Die Nacht haben wir in unseren Zelten sehr gut verbraucht und der Wecker hat uns sehr früh aus dem Bett geklinglet. Wir sind schnell in unsere Sachen gehüpft und die große Düne hinter unserem Wüsten-Zelt geklettert. Das ist in der Wüste nicht leicht, können wir euch sagen. Schnaufend oben angekommen lag das kleine Tal in einer Nebelschicht. Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Denn genau deshalb waren wir so früh wach.
Wir setzten uns auf die hohe Düne und schauten so lange über die anderen Dünen, bis die ersten Sonnenstrahlen zu sehen waren. Dann ging es ganz schnell und der goldene Ball war vollständig über der Wüste zu sehen. Der Nebel lichtete sich langsam und wir konnten zum Frühstück gehen. Wir wussten schon, dass es ein ausgezeichnetes Frühstücksbuffet geben wird. So war es auch. Nach dem guten Frühstück starteten wir auch schon wieder und waren uns doch einig, dass das Wüsten-Abenteuer etwas länger hätte sein können.
Auf dem Rückweg machten wir Halt in an einem Beduinen-Zelt. Eine ältere Frau empfing uns ganz typisch mit Datteln und arabischem Kaffee. Uns wurden dann zwei Scorpione gezeigt, die hier in der Wüste frei leben. Sie sind für kleine Kinder bis etwa drei Jahren giftig. Für uns Erwachsene ist ein Stich zwar extrem schmerzhaft, aber nicht tödlich. Wir beließen die Scorpione lieber bei der Beduinen-Frau und reisten weiter auf unserem Oman-Roadtrip.
Das Oman Across Ages Museum
Der heutige Tag wurde nun sehr kulturell und mit weniger Abenteuer als die Tage zuvor. Wir verließen die Wüste und die Reifen des 4×4 Geländewagens erhielten wieder den vollen Luftdruck. Über die sehr gut ausgebauten doppelspurigen Fernstraßen fuhren wir in Richtung Norden in die Nähe der Stadt Nizwa.
Auf einer großen Ebene stand, ein sehr futuristisches Gebäude, wie ein großes Raumschiff. Es war das Oman Across Ages Museum. In diesem riesigen Gebäude, welches uns an die EXPO 2020 in Dubai erinnerte, wird das Land Oman und seine Faszetten vorgestellt und auch die Geschichte des Landes erzählt. Es geht um die Natur, es geht um Wasserversorgung, Handel ist Thema und natürlich die Monarchie des Sultanats.
Das Museum spielt eindrucksvoll mit großen bewegten Bildern aus der Natur und von den Menschen auf riesigen Leinwänden. Die Beschreibungen sind alle auf Englisch und auch für kleinere Kids gibt es einfache Spiele die den Oman erklären.
Uns fehlte vielleicht etwas der Bezug zum Königshaus, zu den geschichtlichen Vorgängen um alles wirklich zu verstehen und die großen Naturbilder würden wir lieber in echt statt auf einer Leinwand sehen. Wir sind keine typischen Museumsgänger, dennoch können wir das beeindruckende Oman Across Ages Museum empfehlen, denn man erhält ein Gefühl für den Oman und die Bedeutung verschiedener Orte in dem Land.
Festung von Jabrin und das Fort Bahla
Der nächste Ort, den wir in der Nähe von Nizwa erreichten, war dann wieder etwas abenteuerlicher. Es war die Festung von Jabrin. Unweit von Nizwa liegt diese Festung Jabrin, welche im Jahr 1670 von von Sultan bin Saif al-Ya´arubi erbaut wurde und heute komplett restauriert ist. Diese Festung ist geradezu liebevoll erbaut mit vielen Details und vielen Zimmern. Man fühlt sich keinesfalls verlohren und sogar sehr wohl in den Räumlichkeiten, denn es scheint wie ein Märchenschloss aus 1001 Nacht. Es gibt herrliche Malereien an den Decken, alte Möbel und Truhen zu entdecken und wundervolle kleine Kammern und Räume. Und wenn man seine Augen offen hält, entdeckt man sogar Fledermäuse an den alten Deckenbalken.
Gar nicht weit entfernt ist die Festung Bahla in dem gleichnamigen Ort, welche mit großen Festungstürmen und -mauern ganz das Gegenteil darstellt. Sie ist die größte Festung des Omans und damit viel weitläufiger gestaltet. Sie stammt aus dem 13. – 14. Jahrhundert und wird auch Festung Hisn Tamah genannt. Zur Entstehung ist nur wenig bekannt, aber sie wurde wohl in mehreren Etappen gebaut und je nach Epoche, immer wieder erweitert. Hier kann man auf Teilen der Wehrmauer laufen und die dicken Wachtürme besteigen.
In beiden Festungen kann man selbstständig alle Räume und Ecken entdecken. Natürlich wird man wieder mit Datteln und arabischem Kaffee empfangen. Es gibt aber auch kleine Cafés mit leckeren Getränken in beiden Forts.
Für uns endet damit ein wirklich anstrengender kultureller Tag im Falaj Daris Hotel in Nizwa.
Misfat Al Abriyeen und das Falaj Wasserkanalsystem
Das heutige Tag steht ganz im Zeichen der alten traditionellen omanischen Dörfer und dem Ackerbau. So machten wir uns nach dem Frühstück auf nach Misfat Al Abriyeen, wohl einem der schönsten Dörfer des Omans. Hier war auf jeden Fall lange Hose für alle Erwachsenen angesagt. Das gehört sich aus Respekt für die Anwohner so und ist in den meisten alten Dörfern quasi vorgeschrieben. Unser Guide Dawood hat uns da immer gut beraten.
Das Dorf Misfat Al Abriyeen liegt in den Bergen und auf den angelegten Terrassen wuchs hier wirklich alles: Bananen, Datteln, Feigen oder auch Granatäpfel und Orangen. Es war wie ein kleiner Urwald mit einem alten Dorf in einem Wadi. Als wir ankamen entdeckten wir einen kleinen Laden mit einheimischen Produkten. Unter anderem sehr leckeren Honig, von dem wir ein Glas mitgenommen haben.
Wir schlenderten dann etwas durch das Dorf und hinein in dem Canyon, immer dem Wasserkanalsystem entlang. Irgendwo muss das Wasser ja her kommen. Nach einem kurzen Walk erreichten wir die Quelle des Wassers. Es lagen hier riesige rundgeschliffene Felsen im Wasser und man konnte in den kleinen Pools sogar baden. Natürlich war das Wasser angenehm warm.
Auf dem Rückweg machten wir einen kurzen Stopp in einem Café im Dorf Misfat Al Abriyeen. Es hatte eine große überdachte Dachterasse. Für ein kühles Getränk und einen arabischen Kaffee mit Datteln war noch Zeit. Wir genossen den herrlichen Blick über das Dorf und in die Berge.
Die Lehmhäuser von Al Hamra und das Bait Al Safah Museum
Wir fuhren nun weiter und erreichten den Ort Al Hamra. Um uns herum standen alte zerfallene Lehmhäuser. Doch als erstes ging es mit einem langen Golf-Car in die Spur. Wir durchquerten mit zwei Omanis die grünen Plantagen aus Dattelpalmen, Maisfeldern und anderen Pflanzen. Überall durchzogen die Bewässerungskanäle die Felder, welche uns nochmal genau erklärt wurden.
Die beiden erklärten uns, dass es männliche Dattelpalmen gibt und weibliche. Wobei nur die weiblichen Palmen die leckeren Früchte tragen. Einmal im Jahr klettern die Bauern die Palmen hinauf und bestäuben die weiblichen Palme. Genau das durften Flo und Ben mal ausprobieren. Auf einer kleinen aber dicken Palme wurde ein Gurtsystem aus Seilen angelegt und dann ging es nach oben.
Wir liefen dann zurück über die Kanäle und durchquerten dann anschließend die alten Lehmhäuser von Al Hamra. Man konnte sich durchaus vorstellen, wie in diesen kleinen Gassen früher Leben herrschte. Heute durchqueren diese nur einige Touristen. Das Bai Al Safah Museum erzählt genau diese Geschichten, wie die Menschen hier früher lebten.
In dem Museum wird gezeigt, die Dattelsirup hergestellt wurde. Man kann sogar welchen probieren. Eine alte Frau zeigt, wie früher das typische omanische Brot gebacken wurde. Sie zeigte auch, andere handwerkliche Tätigkeiten. Anschließend gingen wir selbstständig durch das Museum und durch die einzelnen Zimmer. Wer wollte, konnte sich mal traditionell Kleiden, oder im großen Empfangszimmer ein paar Datteln und arabischen Kaffee genießen. Logisch haben wir uns für die Datteln und den Kaffee entschieden.
Der Tanuf Canyon und der Arch Tanuf
Wir hatten am Nachmittag nun noch etwas Zeit und wir fuhren gerade an dem kleinen Ort Tanuf vorbei, als unser Guide Dawood erzählte, dass er in Tanuf aufgewachsen ist. Wir fragten ihn, ob er uns etwas von seiner Heimat zeigen mag. Er freute sich sehr und schon bogen wir ab nach Tanuf.
Wir fuhren durch den Ort und erreichten einen tiefen Canyon. Dawood fuhr mit dem 4×4 Geländewagen durch einen Fluss und in diesen Canyon hinein. Die Wände rechts und links gingen mehrere Hundert Meter hoch. Er zeigte uns den Arch Tanuf oben auf dem Platteau. Dies ist ein Natürliches riesiges Steintor. Er erzählte uns, dass Kletterer dort manchmal ein Seil rein hängen um auf der Riesenschaukel in schwindelerregender Höhe Spaß zu haben. Wir haben Bilder ergoogelt und waren sehr erstaunt!
Dawood fuhr immer weiter in den Canyon auf dem ausgetrockneten Flussbett entlang. Tief im Canyon machte er dann aber Stopp. Er kam hier nicht mehr weiter oder wollte nichts riskieren. Er erzählte, dass es etwa zwei Kilometer weiter im Canyon das Dorf seiner Oma gibt. Dort wollte er hin, aber die Piste war eben zu unsicher.
Es war aber beeindruckend in dem riesigen Canyon zu stehen und ein richtiges Abenteuer mit dem Geländewagen bis hier her gekommen zu sein. Danke Dawood für diesen Einblick.
Wir fuhren nun zurück zum Hotel nach Nizwa und schließlich am Abend zu einem traditionellen omanischem Restaurant, welches uns Dawood empfohlen hatte. Wir haben hier auf dem Boden gegessen in einem eigenen Abteil. Etwas ungewohnt, aber hier eben ganz normal.
Der Ziegenmarkt von Nizwa
In Nizwa findet jeden Freitag der Ziegenmarkt statt und genau da sollte es heute für uns hin gehen. Der Weg von unserem Hotel war nicht weit, dennoch waren wir wieder früh dran. Wir packten alle unsere Sachen in den Geländewagen, denn unser Roadtrip führte uns heute schon weiter in die Berge.
Wir erreichten den Souk in Nizwa und uns war klar, was hier für ein Trubel herrscht. Als wir dann aber auf dem eigentlichen Ziegenmarkt ankamen, war das dann aber doch ein unerwartetes Schauspiel. Ein überdachtes Rondel war voll mit Menschen und diese saßen auch teilweise auf dem Dach. Durch einen schmalen Gang führten Männer ihre Ziegen und Kälber, die sie zum Verkauf anboten. Es war laut, es wurde gehandelt und wir ließen alle unsere Händen unten. So ne Ziege passt nicht ins Flugzeug.
Es war großartig anzusehen und irgendwie mittendrin zu sein. Wir liefen dann aber weiter, denn in der Halle gegenüber gab es die omanische Süßigkeiten Halwa. Eine art Dattelgelee mit verschiedenen Essenzen, Nüssen oder Gewürzen verfeinert. Jeder hatte sein eigenes Rezept und überall konnte man probieren. Hier gab es auch Kaffee zum probieren und man konnte Obst kaufen. Wir haben Feigen und eine reife große Papaya gekauft.
Nun ging es noch hinüber zum Dattelmarkt. Das war ein eher kleinerer Laden voll mit Datteln. Es gab bestimmt 20-25 Sorten. Nach reichlich Verkostung haben wir uns dann für einige Sorten entschieden, welche aber für Deutschland bestimmt waren.
Besichtigung Fort Nizwa
Direkt neben dem Souk von Nizwa steht das große Fort mit dem 40 Meter im durchmessenden großen Turm. Der war so präsent in Nizwa, also konnten wir uns den nicht entgehen lassen. Beim betreten des Fort Nizwa sah man schon, wie man früher Feinde abgewehrt hat. Durch Löcher in der Decke wurde damals brennendes Öl geschüttet und Falltüren sorgten für den Fall des Feindes. Der Gang, der in das Fort führt war verwinkelt und lang. Hier kam damals niemand durch!
Heute muss man nur Eintritt bezahlen und man erhält Zugang zum Fort, die Zeiten mit brennendem Öl im Fort Nizwa sind glücklicherweise vorbei. Wir kletterten direkt die Treppe hinauf am Rand des Turms. Von hier aus konnten wir über Nizwa schauen, denn der Turm und das Minarett der Moschee nebenan sind die höchsten Gebäude in Nizwa.
Im Fort Nizwa erkundeten wir dann noch das Museum und entdeckten zwei Bäckerinnen, die typisch omanisches Fladenbrot in allen Variationen kreierten. Ein traditioneller Männerchor sang Lieder und die Männer hatten sichtlich Spaß! Eine sehr positive Stimmung herschte und übertrug sich auf uns.
Der Jebel Shams und der Grand Canyon von Oman
Für uns ging nun der Roadtrip weiter zum höchsten Berg des Omans, dem Jebel Shams mit 3028 Metern Höhe. Aber wir fuhren nicht ganz hinauf, sondern auf etwa 2500 Meter Höhe. Die Straße wurde führte über enge Serpentinen steil hinauf und wir überwanden schnell viele Höhenmeter. Dann wurde die Straße zu einer Piste aus rotem Sand und Gestein, wir waren aber scheinbar noch richtig. Unser Guide kannte sich sehr gut aus, da hatten wir keine Zweifel.
Wir erreichten die ersten Berg-Camps und auch einen View Point, der uns wahnsinnig beeindruckte. Wir sahen den Jebel Shams direkt vor uns und die spektakuläre Schlucht dazu und blickten die fast 1000 Meter hinab ins Wadi Nakhar, dem Grund des riesigen Canyons. Dawood wusste genau, dass er uns hier sprachlos sehen wird.
Doch das war noch nicht der Höhepunkt für den heutigen Tag. Wir fuhren noch ein Stück weiter.
Balcony Walk (W6 Hike) und Klettersteig am Jebel Shams
Wir erreichten einen Parkplatz in dem kleinen Dorf Al Khitaym. Von hier startet er: der W6 Balcony Walk Wanderweg. Er führt direkt durch den Canyon auf einer der oberen Terrassen und verspricht eine grandiose Aussicht. Der 4,5 Kilometer langen Wanderweg endet schließlich an einem See und einem kleinen alten verlassenen Dorf.
Allerdings wollten wir nicht am Ende umkehren und wieder zurück laufen. Auch wenn sich das auch lohnt, bei der Aussicht. Wir wussten, dass am See ein Klettersteig über 130 Meter am Klettersteigseil hinauf führt. Und genau das war unser Ding. Unsere Mammut-Klettersteigsets und Helme hatten wir dabei. Alles in die Rucksäcke verpackt, die Kletterschuhe angezogen und mit genügend Wasser konnten wir auch schon starten.
Der Balcony Walk ist hervorragend markiert und wir hatten keine Probleme den Weg zu erkennen. Es waren nicht wirklich viele Touristen unterwegs, da hatten wir deutlich mehr erwartet. So konnten wir die Aussicht allein genießen. Der Wanderweg ist an sich nicht kompliziert, denn es sind kaum Höhenmeter zu überwinden. Er ist aus ausreichend breit und es geht rechts nicht direkt steil hinunter. Trittsicher sollte man dennoch sein!
Wir erreichten nach vielen schönen Ausblicken in den Canyon dann schließlich das alte Dorf. Hier haben vor 50 Jahren noch etwa 70 Menschen gelebt. Die künstlich angelegten Terrassen für den Ackerbau waren noch deutlich zu erkennen. Und wir haben Wasser in einem kleinen See und einen Wasserfall gefunden. Also wussten wir, dass der eigentliche See über uns auf auf dem Felsen sein musste. Auch diesen haben wir dann gefunden.
Der Klettersteig – via Ferrata am Balcony Walk
Nun haben wir die Klettersteigsets (Via Ferrata-Sets) angelegt. Dazu gehören die Klettergurte, die Klettersets, Helm und Handschuhe. Nur noch etwa 150 Meter rechts am See hinauf, dann waren wir am Start des Klettersteigs. Das Seil war ganz neu und glänzte in der Sonne. Ein Team aus Österreich hatte die Route erst vor einiger Zeit neu gemacht. Wir fühlten uns also sehr sicher.
Der Anfang des 130 Meter langen Klettersteigs war nicht ganz einfach. Es ging steil hinauf und das kostete einige Kraft, vor allem mit den vollen großen Ortlieb Rucksäcken. Wir blickten uns immer wieder um und damit direkt in den riesigen Jebel Shams Canyon. Als wir den ersten Teil dann geschafft hatten, kam ein kleines Platteau mit einem herrlichen Blick. Noch ein Stück steil bergauf, dann wird es flacher. Das Ende des Klettersteigs war dann recht entspannt.
Unser Guide Dawood hat uns dann am Ausstieg des Klettersteigs abgeholt und zum Jebel Shams Resort gebracht, wo wir die kommende Nacht verbringen sollten.
Was für ein cooles Abenteuer! Wer Klettersteigerfahrung hat, sollte die Route unbedingt machen. Wir können euch leider nicht sagen, ob man Klettersteigsets irgendwo ausleihen kann. Wenn ihr was findet, schreibt es uns gern. Für Unerfahrene ist der normale Balcony Walk der bessere Rückweg.
Die Lehmhäuser in den Palmen von Birkat Al Mouz
Nach dem Frühstück auf etwa 2500 Metern Höhe und einer sternenklaren Nacht bei angenehmen Temperaturen fuhren wir wieder die Pisten und Strassen die Berge hinunter. Unser Ziel war eine große Oase mit drei alten Lehmdörfern. Der ganz Ort hieß Birkat Al Mouz.
Dawood ließ uns aus dem Auto aussteigen und wir schlenderten zu Fuß durch die riesige Oase mit den vielen Dattelpalmen und Bananenstauden. Auf dem Weg zwischen den drei alten zerfallenen Siedlungen aus Lehmhäusern fanden wir immer wieder kleine Café´s. Im Banana Café mussten wir eine Pause machen, denn es sah so einladend aus.
Im zweiten Dorf kletterten wir dann wirklich richtig durch die alten Lehmhäuser. Wir fanden in einem versteckten Winkel eine schlafende Fledermaus und erschraken uns sehr. Es ist hier wirklich alles zerfallen, aber irgendwie ist es spannend durch die alten kleinen Gassen zu laufen und auf den Berg zu klettern. Auf der Spitze war ein alter zerfallener Turm. Von hier hatte man einen herrlichen Blick über die Oase und die Lehmhäuser.
Falaj Al Khatmeen in Birkat Al Mouz
Das Falaj ist auch direkt in Birkat Al Mouz gelegen und ist ein Bewässerungskanal, welcher noch heute die Oase mit Wasser versorgt. Das interessante daran ist die Tatsache, das dieser Teil zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Die Besonderheit ist bei diesem Teilstück, dass sich ein Kanal in drei Kanäl teilt. Aflaj ist der Plural des Wortes falaj und bedeutet im Arabischen „in Teile teilen“. Diese Bewässerungssysteme wurden bereits für über 4500 Jahren entworfen und funktionieren heute noch.
Als wir vor Ort waren hatten drei kleine Kids sehr viel Spaß in dem Kanal. Denn das Wasser floß sehr schnell und die Kids kletterten an der in den Kanal und ließen sich hinab treiben. Immer und immer wieder schlidderten sie so durch den Falaj.
Die Terassen von Jebel Akhdar
Für uns ging es nun wieder hinauf in die Berge. Bis auf 2000 Meter Höhe fuhren wir eine steile sehr gut ausgebaute Straße über enge Serpentinen. Wir erreichten dann ein Hochplateau und den Jebel Akhdar.
An einem Viewpoint zeigte uns unser Guide Dawood das ganze Gebiet und erklärte uns eine Wanderung, die durch die drei Dörfer mit den Obst und Gemüse Terrassen führte. Klar wollten wir diesen Wanderung machen, denn wir hatten genügend Zeit. Also fuhren wir hinunter zum ersten Dorf auf einen kleinen Parkplatz am Terraced Fields Viewpoint.
Wir wanderten nun durch das erste kleine Dorf und erreichten die ersten Terrassenfelder. Überall wuchsen Granatapfelbäume und die Granatäpfel waren jetzt im Oktober auch reif. Aber man pflückt hier nicht einfach so, denn die Bäume gehören jemanden. Auch Feigenbäume haben wir entdeckt. Der Wanderweg führte teilweise auf den Bewässerungskanälen entlang, teilweise klettert man über Felsen. Feste Schuhe sind deshalb sehr zu empfehlen.
Wir erreichten dann einen kleinen See, in dem viele Kaulquappen zu sehen waren. Etwas weiter bewässerte ein Bauer gerade sein Feld. Der Wanderweg war nicht lang und wir waren in etwa einer Stunde durch alle drei Dörfer gewandert. Am Ende holte uns unser Guide Dawood wieder ab.
Der Kletterpark im dusitD2 Naseem Resort
Wir fuhren in unser Hotel dusitD2 Naseem Resort und waren begeistert von diesem luxuriösen Hotel hier oben. Es war aber nicht das einzige Luxushotel am Jebel Akhdar. Aber es war das einzige mit einem eigenen Kletterpark, einer Zipline und einer Kletterwand auf den Hotelgelände.
Logisch haben Flo und Ben diese Aktivitäten noch am Nachmittag ausgenutzt. Der Pool wurde am Abend auch noch getestet und für sehr gut befunden. Das Abendessen und auch das Frühstück am nächsten Morgen konnte sich mehr als sehen lassen. Dies war wohl das beste Hotel auf unserer Oman-Reise.
Dhow Boat Tour zum Sonnenuntergang in Muscat
Heute ging es zurück aus den Bergen in die Stadt Muscat und wir hatten am Nachmittag und Abend noch nichts in Muscat geplant. Allerdings war uns die Zeit zu schade, um nur am Hotelpool zu sitzen. So entschlossen wir uns für eine Dhow Boat Tour an der Küste von Muscat zum Sonnenuntergang.
Ein Dhow Boot ist ein traditionelles Holzboot, welches wird schon in der Hafenstadt Sur in der Werft gesehen haben. Nun konnten wir auf so einem mitfahren. Der Start war in der Marina von Muscat, wo auch viele Delfin-Watching Touren am Morgen starten. Wir wurden auf dem großen Holzboot natürlich mit Datteln und arabischem Kaffee empfangen.
Das Dhow Boot setzte sich langsam in Bewegung und so fuhren wir am Al Bustan Palace, a Ritz-Carlton Hotel vorbei zum Al Alam Palace dem Palast des Sultans und schließlich vor den Hafen von Muscat. Von hier aus hatten wir Blick auf die Altstadt und auch auf das Riyam Censer, was wie ein übergroßer Weihrauchbrenner über der Stadt tront.
Kühle Getränke gab es auf dem Boot und wir wurden von der zweiköpfigen Crew gut umsorgt. Der Sonnenuntergang sah wieder einmal sehr schön aus. Das bekommen die hier ganz gut hin! 😉
Zum Abendessen waren wir in der Nähe von unserem Hotel. Es gab typisch Humus, Falafel, Muthabal, Brot und Salat.
Schnorcheln mit Schildkröten am Daymaniyat Beach
Heute war unser letzter Tag in Oman und in der kommenden Nacht sollte der Flieger zurück nach Deutschland gehen. Wir hatten aber nochmal etwas ganz besonderes auf dem Plan stehen. Wir wollten mit Schildkröten schnorcheln. Ob das wirklich so schön ist, wie wir uns das vorstellten? Wir sollten es sehen.
Nach dem Frühstück wurden wir am Radisson Blu Hotel Muscat abgeholt und fuhren zur neuen Maria im Norden der Stadt Al Mouj Muscat. Hier wartete ein Boot und startete mit ein paar anderen Touristen am Morgen zu den Daymaniyat Inseln. Der Fahrt mit dem Boot vom Hafen zu den Inseln dauerte etwa 45 Minuten und es galt definitiv festhalten, denn der Kapitän war sehr flott unterwegs.
Wir hatten Schnorchel-Sets und zwei Paar Flossen selbst dabei. Auf dem Boot waren aber auch Taucherbrille und Schnorchel sowie Flossen an Board, die man benutzen konnte. Wir hielten vor den Daymaniyat Inseln und es gab noch eine Einweisung unseres Kapitäns zum Verhalten mit den Schildkröten und in der Nähe der Korallen. Kurz gesagt: niemals nie irgendetwas anfassen, zu Nahkommen und vor allem mit den Flossen auf die Korallen achten. Dann ging es ab ins Wasser und schon sahen wir die ersten Schildkröten. Wahnsinn, was für ein cooles Erlebnis.
Wir blieben etwa eine Stunde mit den Köpfen unter Wasser und bestaunten die coolen Dudes, die immer wieder auftauchten und wieder untertauchten. Dabei kamen sie immer wieder sehr nah, aber anfassen war verboten! Leider hielten sich nicht alle Touristen dran. Es durfte auch niemand an den Strand der Inseln gehen, da diese Naturschutzgebiet sind und die Schildkröten Nachts auch dort ihre Eier ablegen.
Die Aufnahmen unter Wasser, wie auch auf der restlichen Reise haben wir größtenteils mit einer GoPro Here 13 und einer GoPro Hero gemacht.
Wir fuhren dann noch ein kleines Stück weiter zu zwei anderen Schnorchelspots. An beiden waren Corallen zu sehen, die aber leider nicht mehr die Farbpracht zeigten, wie es wohl einst war. Lediglich die vielen bunten Fische leuchteten in warmen klaren Wasser. Es zeigte uns mal wieder, wir verletztlich unsere Natur ist.
Mit dennoch sehr positiven Eindrücken kehrten wir am Nachmittag zurück. Wir haben erfahren dass die Touren zu den Daymaniyat Inseln streng kontrolliert sind und nicht jeder dort hin fahren darf. Das wurde auch immer wieder die Lizenzen der Boote von der Küstenwache kontrolliert. Man weiß also um die Zerbrechlichkeit dieses Ortes. Ob das etwas bringt, wird man in vielen Jahren sehen.
In der Nacht ging dann wirklich unser Flieger nach Deutschland zurück.
Unsere Eindrücke von Oman und Empfehlungen
Wir sind begeistert. Was sollen wir sagen? Oman ist ein wirklich wunderbares Reiseland und perfekt für einen Roadtrip und noch perfekter für Familien.
Es gibt so viel Natur zu entdecken. Es gibt ein warmes Meer, beeindruckend hohe Berge, die unglaubliche Wüste und tolle Kultur und dazu leckeres Essen und super gastfreundliche Menschen. Alles Gründe, warum Oman als Reiseziel absolut im Kommen ist. Dazu ist die Sicherheit in Oman für Familien sehr gut. Es gibt hier quasi keine Kriminalität, die Straßen sind hervorragend ausgebaut und der Flug von Deutschland nach Oman ist mit 8 bis 10 Stunden mit einem Zwischenstopp auch sehr gut machbar. Mit einem Dirketflug kommt man sogar in 6 Stunden nach Oman.
Ein cooler Tipp für eure Erreichbarkeit per Telefon: Wir haben zum ersten Mal eine eSim von World-eSim genutzt und waren damit sehr zufrieden. Man sucht sich die eSim einfach online für den Oman und ihr könnt diese ganz easy in eurem Telefon aktivieren. Wir jeder 6 GB für die Reise zur Verfügung und das hat vollkommen ausgereicht. In den Hotels habt ihr immer WLAN. Über diesen Link erhaltet ihr 15 % Rabatt auf eure Bestellung.
Dazu ist Oman gerade für Outdoor-Fans ein Paradies. Man kann hier so viel erleben und von Action bis zu entspannten Abenteuern ist alles geboten.
Mit For Family Reisen hatten wir wieder einen sehr zuverlässigen Reiseveranstalter und sind mehr als zufrieden mit der Organisation und sagen Danke!
Wir freuen uns schon auf unsere nächste Oman-Reise und wollen dann mal den südlichen Teil des Omans erkunden. Denn über den Ort Salalah wurde uns von sehr vielen Omanis vorgeschwärmt. Das können wir doch so nicht an uns vorbei gehen lassen. Also… Wann geht es nach Salalah?