Ein Familien-Wochenende auf dem Wasser ist immer cool und noch besser wird es in einem BunBo Hausboot in Brandenburg. Ja, nicht immer brauchen wir die große Aktion, sondern manchmal auch einfach die Ruhe und Entspannung, die man auf dem Wasser findet. Also haben wir uns ein Wochenende auf ein BunBo in Zernsdorf begeben und sind über die Brandenburger Seen südlich von Berlin geschippert.
Die Buchung des BunBo
Es gibt derzeit 5 Standorte um Berlin, an denen man sich ein BunBo buchen kann. Wir haben uns für Zernsdorf entschieden, da es von Berlin aus die nächstgelegene Station ist. Wir waren nun zum ersten Mal auf einem BunBo und die Gewässer um Zernsdorf sind perfekt für Erstfahrer und Einsteiger der Hausbootklasse. Die Seen sind nicht zu groß und die Kanäle sind ausreichend breit. Dazu muss man nicht viel durch Schleusen fahren, wenn man Richtung Süden unterwegs ist wie wir.
Ihr findet aber noch Stationen in Brandenburg/Plaue, Lychen, Havelberg und Lindow. Bei den Booten gibt es auch ganz unterschiedlichen Typen. Es gibt welche, die Allergikerfreundlich sind, oder auch barrierefrei. Es gibt Boote, die bei Paaren sehr beliebt sind, da es einen Kamin gibt. Auch sehr zu empfehlen für die Nebensaison. Auch gibt es extra Boote, wo Haustiere gestattet sind. Die BonBo-Crew bietet also wirklich alle Varianten und Möglichkeiten.
Da ich (Thomas) einen Sportbootführerschein habe, brauchten wir keinen Charterkurs machen. Diesen Charterkurs braucht man, um ein BunBo führen zu dürfen. Die Boote haben meist einen 15-PS-Motor. Aber es gibt auch elektrisch angetriebene BunBos. Damit ist man dann ganz leise auf dem Wasser unterwegs.
Wir übernehmen jetzt das Kommando auf dem BunBo
Am Freitagnachmittag sind wir an der BunBo Station in Zernsdorf angekommen. Wir wurden sehr freundlich empfangen und alle Formalien wurden schnell erledigt. Dann gab es eine kurze und sympathische Einweisung in das BunBo.



Und schon konnten wir uns also mit dem Beladen des BunBo beschäftigen. Wir waren zuvor im Supermarkt vorn an der Karl-Marx-Strasse einkaufen. Das ist nur 500 Meter von der Station entfernt und man findet hier alles, was man für ein Wochenende oder eine ganze Woche braucht.
An Board des Bunbo Typs 1060 gibt es 4 bis 6 Betten, eine Toilette mit Dusche, Tisch und Stühle, verschiedene Staumöglichkeiten, eine Küchenzeile und eine Terrasse. In der Küche hatten wir einen kleinen Kühlschrank, zwei Gas-Kochfelder sowie ausreichend Kochgeschirr, Teller und Besteck. Dazu gibt es eine Feuerschale mit Grillrost auf der Terrasse und eine Hängematte für die Terrasse.
ACHTUNG!!! Für alle Frühstücker unter euch: Es gibt KEINEN Backofen um Brötchen aufbacken und auch keinen Toaster! Eine French-Press zum Kaffeekochen ist an Board.
UNSER TIPP: Nehmt euch frisches Brot vom Bäcker mit, dann kommt ihr locker übers Wochenende. Für eine ganze Woche empfehlen wir Porridge, Müsli oder Haferflocken und Trockenobst. Dazu hatten wir unsere kleine Bialetti und einen Milchaufschäumer dabei. Die haben wir immer beim Camping mit. So auch auf dem BunBo.
Wir haben neben dem Brot, Kaffee und Milch ansonsten noch genügend Getränke (inkl. viel Wasser) an Board genommen. Das Wasser aus dem Wasserhahn kann man theoretisch trinken, aber es wird davon abgeraten bzw. empfohlen es abzukochen, bevor man es zum Trinken benutzt. Dazu hatten wir Kartoffeln und Nudeln dabei. Und natürlich genügend Grillgut. Es steht eine Feuerschale auf der Terrasse, die man auch zum Grillen benutzen kann. Wir hatten einen kleinen Gasgrill dabei und haben diesen genutzt.
Mit an Board kamen dann auch noch unsere drei SUPs. Man kann auch welche direkt dazu buchen. Sogar ein Beiboot oder ein Kajak kann hinzugebucht werden.
Wir stechen in See und übernachten auf dem Wasser
Nun kann es endlich losgehen. Leinen los heißt es für uns. Ich startete den Motor, Flo und Ben machten das BunBo los und schon schipperten wir frei auf dem Krüpelsee in Zernsdorf. Anfänglich fuhr sich das Floss noch etwas ungewohnt. Ja, es war kein Boot und die Reaktionszeit ist wohl eher mit einem Kreuzfahrtschiff zu vergleichen, als mit einem Sportboot. Aber sehr schnell hatten wir den Dreh raus.

Wir fuhren an diesem Nachmittag gar nicht weit. Kurz nach der Mündung der Dahme zum Krüpelsee bei Kablow haben wir eine kleine Bucht gefunden. Hier stand schon ein BunBo und wir ankerten etwa 30 Meter daneben. Das hatte durchaus seinen Grund. Zum einen war hier das Wasser sehr ruhig und wir wollten nicht die erste Nacht auf dem offenen See stehen. Zum anderen kennen wir die Besitzerin des Kablower Hofladens. Sie hat hier ihren Steg an der Dahme und wir haben bei ihr frische Eier und Joghurt für den nächsten Morgen zum Frühstück bestellt.
Für uns also ein traumhafter Platz. Den Nachmittag und Abend verbrachten wir also hier und die Jungs konnten unsere SUPs probieren und wir grillten ganz entspannt auf der Terrasse unserer Wasser-Charlets mitten in der Brandenburger Wildnis bei Kablow. Es wurde dunkel und wir zündeten noch ein kleines Feuer mit unserem Solo Stove Mesa auf der Terrasse an.



Der zweite Tag vom Krüpelsee zum Dolgensee
Der erste Morgen kam. Es war 5:30 Uhr und das Wasser war noch ganz ruhig. Es lagen ein leichter Nebelschwaden über der Wasseroberfläche. Aber die Vögel waren schon ordentlich dabei und alles gackerte und zwitscherte um uns herum. Die Sonne kam langsam hinter den Bäumen hervor und dann kam auch Melanie mit einem frischen Kaffee auf die Terrasse und setze sich, um einfach zu genießen.
Dann sahen wir auf der anderen Seite, wie uns eine Papiertüte an den Steg gestellt wurde. Das waren unsere bestellten Eier und der Joghurt aus dem Hofladen Kablow. Wir schnappten uns zwei SUPs und setzten über. Das hat ja mega gut geklappt! Lieben Dank dafür.





Nun konnten wir ausgezeichnet frühstücken und sind danach wieder auf große Fahrt gegangen. Unsere Route führte uns die Dahme entlang bis in den Dolgensee. Hier suchten wir uns einen Platz in Ufernähe an einem Teppich aus Seerosen. WICHTIG: Niemals in die Seerosen hinein fahren.


Also wurden die beiden Erdanker gesetzt und dann begann der entspannte Badespaß für uns alle. Während wir Erwachsenen eher auf dem SUP etwas entspannt umher paddelten, gab es für Flo und Ben kein Halten. Von allen erdenklichen Positionen sprangen sie ins Wasser. Es ist aber untersagt, vom Dach zu springen. Da die BunBos eher in flachem Gewässer ankern, ist die Gefahr einer Verletzung einfach zu groß. So verbrachten wir den Nachmittag auf dem Dolgensee.




Übernachten auf dem Langen See
Am späten Nachmittag machten wir uns auf, um einen geeigneten Ankerplatz für die Nacht zu suchen. Wir fuhren weiter über den Dolgensee und dann die Dahme entlang bis in den Langen See. Dort haben wir in einer Bucht einen guten Platz gefunden und unser Hausboot fest verankert. Eine Schwan-Familie begrüßte uns gleich und schaute etwas gierig auf unser Hausboot. Scheinbar kannten die Tiere es und hatten keine Scheu. Sie bettelten nach Futter.
Doch nach einer Weile ließen sie ab. Wir bauten unseren kleinen Gasgrill auf und bereiteten das Abendessen vor. Am Abend gab es noch eine Runde „Mensch Ärger Dich Nicht“ für alle, aber wir waren wirklich geschafft vom Tag und vielen recht schnell müde ins Bett. Flo baute sich seine Hängematte auf der Terrasse auf und ließ sich quasi den leichten Wind der Nacht um die Nase wehen.

Rückfahrt zur BunBo Station Zernsdorf
Der kommende Morgen begann wieder sehr früh. Und wir Eltern genossen gemeinsam die Ruhe des Langen Sees, während die Kids noch im Bett lagen. Bei einem frischen Kaffee in der Hand schauten wir über den See.




Wir ließen es sehr entspannt angehen und die Jungs konnten so lange schlafen wie sie wollten. Es gab also ein spätes Frühstück, bevor wir wieder aufbrachen. Bis 18 Uhr musste das BunBo am Sonntag wieder zurück an der Station sein. Das sollten wir ganz locker schaffen. Also gab es noch etwas Bade- und SUP-Spaß auf dem Langen See.
Die Rückfahrt dauerte dann etwa zwei Stunden. Man ist nicht schnell mit dem Hausboot auf dem Wasser unterwegs. Darum geht es aber auch gar nicht. Wir schipperten durch die Arme der Dahme und über den Dolgensee und erreichten am späten Nachmittag die BunBo Station in Zernsdorf. Auch die Übergabe klappte hier ausgezeichnet und sehr freundlich.

Unsere Erfahrungen und Eindrücke
Mit einem BunBo auf dem Wasser in Brandenburg ist man vollkommen entschleunigt. Aber das soll auch genau so sein. Wir hatten keinen Stress, zu irgendwelchen Zeiten irgendwo zu sein. Wir haben den Tag einfach laufen lassen und das gemacht, wonach uns war.
Wenn wir baden wollten, haben wir uns eine geeignete Stelle gesucht. Wollten wir ein Stück weiter fahren, so haben wir das einfach gemacht. Es gab Essen, wann wir das wollten und haben gemeinsam Gesellschafts-Spiele gespielt und es uns einfach gut gehen lassen.

Wir hatten im Vorhinein sehr gut geplant, was wir für die drei Tage brauchen. Das hat alles gut gepasst. Auch eine längere Tour über eine Woche wäre mit einer guten Planung der Lebensmittel easy machbar gewesen. Ein echt entspanntes und entschleunigendes Abenteuer für Familien. Wir können es absolut empfehlen, auf ein Hausboot von BunBo zu steigen.