Mein Weg zum Sportbootführerschein Binnen & See

Schon lange hatte ich (Thomas) den Gedanken im Kopf, endlich mal einen Sportbootführerschein zu machen. Die Betonung liegt hier auf „Schon lange…“, denn immer kurz bevor wir in den Urlaub fahren, fällt mir das wieder ein. Und wenn wir dann im Urlaub sind, beiß ich mir in den Hinter, dass ich nicht früher dran gedacht habe. Klar hatten wir auf Sardinien, in Kroatien oder auch in Italien einen Tagesausflug auf einem Segelboot gemacht, aber wir wollten gern etwas unabhängiger sein und auch mal ohne Skipper hinaus.

Nun ist in diesem Jahr unser Urlaub schon wieder vorbei und wieder gab es diese Gedanken vor und während des Urlaubs. Jetzt reicht es… Leinen los! Papa macht den Sportbootführerschein. Natürlich gleich Binnen und See. Wenn dann wollen wir gleich die ganz großen Pötte fahren. Oder etwa doch nicht???

Mein Weg zum Sportbootführerschein Binnen und See
Mein Weg zum Sportbootführerschein Binnen und See

Die Anmeldung zum Sportbootführerschein

Ich suchte mir eine Bootsfahrschule in Berlin. Da gibt es eine ganze Menge Schulen. Mir war es wichtig, dass ich zeitnah mit der Sportbootführerschein anfangen konnte. Viele Schulen boten einen Kurs erst in zwei bis drei Monaten an. Dann entdeckte ich die Bootsschule „Clever Ablegen“ in Berlin Köpenick. Den Jungs also gleich eine Mail geschrieben und es hat nicht lange gedauert und Thommy (ja er heißt auch Thomas) rief mich zurück. Kurz mit ihm geschnattert und schon hatte ich eine Woche Später den ersten Theorie Kurs

Clever Ablegen SBF Binnen und See
Clever Ablegen SBF Binnen und See

Der erste Theorie-Unterricht (Binnen)

Als ich ankam fühlte ich mich 20 Jahre zurück versetzt. Ich erinnerte mich an meine Fahrschule fürs Auto. Ich suchte mir einen Platz im Raum. Dann klärte ich mit Thommy noch alle Formalien und bekam alle Unterlagen von ihm. Es waren noch weitere Schüler da und als jeder seine Unterlagen in den Händen hielt, starteten wir auch schon.

Die erste Theorie-Einheit bezog sich komplett auf das Thema Sportbootführerschein Binnen. Wir haben alle Themen angeschnitten, ohne ins Detail zu gehen. Von Verkehrszeichen über Fahrtregeln und Verhaltensweisen auf Wasser wurde sehr viel besprochen. Am Ende wurden noch alle nötigen Knoten durchgenommen. Übungs-Seile erhaltet ihr hier auch, oder ihr habt vielleicht schon welche. Da gehen auch zwei Springseile von den Kids.

Theroie SBF Binnen
Theroie SBF Binnen
Knoten SBF Binnen und See
Knoten SBF Binnen und See

Es war sehr viel Input für einen Abend, aber die ersten Sachen konnte ich schon im Kopf anwenden und umsetzen. Damit war der Binnen-Teil auch schon abgeschlossen. Da hieß es nun schon lernen für die Theorie-Prüfung.

Der zweite Theorie-Unterricht (See)

Der zweite Theorie-Termin war schon zwei Tage später und hier haben wir ausschließlich für den Sportbootführerschein See den Stoff behandelt. Diesmal hieß der Lehrer Philipp. Er nahm mit uns auch wieder alle wichtigen Themen durch ohne ins Detail zu gehen und gab uns einige Tipps für die Prüfung.

Themen wie Lichtzeichen, Windseiten, oder auch verhalten in gewissen Situation standen auf dem Plan. Es war wieder sehr viel Input, der sich in den Therorie-Fragen für die Prüfung widerspiegelt. Damit konnte ich mich auch hier an die Theorie-Fragen für den See-Teil machen.

Theorie SBF See
Theorie SBF See

Der Navigations-Unterricht

Der dritte Theorie-Termin war einige Tage später und befasste sich ausschließlich mit dem Thema Navigation auf See. Dies ist somit auch nur für den Sportbootführerschein See notwendig.

Benötigt wird dazu ein Navigationsbesteck bestehend aus einem Zirkel, einem Geodreieck und einem Hilfsdreieck. Das bekommt ihr alles auch in der Bootsfahrschule von Thommy und den Jungs. Dazu noch einen oder besser zwei spitze Bleistifte und ein Radiergummi. Und schon kann es los gehen.

Wieder war der Philipp vor Ort und hat uns erstmal viele grundlegenden Sachen beigebracht. Wir wussten erstmal alle nicht, wozu wir das brauchen, aber wie so oft im Leben, erfahren wir das erst später. Dann ging es irgendwann an die Karten. Wir sollten Positionen bestimmen, Kurse einzeichnen und dann auch noch berechnen, wo wir mit unserem imaginären Boot am Ende gelandet sind. Es ist alles nicht kompliziert, aber erstmal sehr viel Input.

Navigation SBF See
Navigation SBF See

Eine Aufgabe der 15 Navigationsaufgaben haben wir gemeinsam gemacht. Die restlichen Aufgaben sollen wir dann zu Hause erledigen. Die Aufgaben ähneln sich aber alle, sodass dies machbar sein sollte.

Lernen für die Sportbootführerschein-Prüfung

Von Thommi habe ich eine App empfohlen bekommen, mit der man für die Theorie-Prüfung lernen kann. Die App habe ich heruntergeladen für Binnen und See mit einem Kostenpunkt von 5,49 € je App. Hier sind alle Prüfungsbögen hinterlegt und man kann diese auswendig lernen, wie bei der normalen Fahrschule. Die Fragen sind als Multiple Choice angelegt und haben immer 4 Antwort-Möglichkeiten, wovon eine korrekt ist.

Der Vorteil liegt ganz klar in der Hand. Das Telefon hat man immer dabei und man kann zu jeder Zeit für die Prüfung damit lernen und die Fragen durchgehen.

Ich habe mir dann aber noch eine andere App herunter geladen, die etwas aktueller ist. Sie war zwar etwas teurer, hat aber die Fragen nicht nur Thematisch geordnet, sondern auch gleich als 15 Prüfungsbögen zusammen gefasst. Zudem kann man sich dort selbst besser kontrollieren. Die App ist kostenlos und gibt es als Pro-Version. Ich habe die Pro-Version gekauft, denn es lohnt sich gut vorbereitet zu sein. Die App läuft auf IPhone und auch auf dem IPad und synchronisiert sich auch zwischen den beiden Geräten, wenn man einen Account angelegt hat.

Die App heißt SBF Binnen, SBF See, BSP, SRC

In der App gibt es auch noch die Fragen für viele weiterführenden Kurse.

Der Praxis-Unterricht

Zwei Wochen vor dem Prüfungstermin bekam ich dann einen Anruf. Es war Dustin, der Fahrlehrer für die Praxis-Stunden. Wir haben zwei Termine für die kommende Woche ausgemacht. Einen dritten Termin haben wir dann nochmal kurzfristig festgelegt, um nochmal für die Prüfung zu üben.

Die erste Praxisstunde begann mit ein paar kurzen Erklärungen von Dustin und mit der Abfrage der Knoten. Alle saßen bei mir noch nicht, aber fast ;-). Dann fuhren wir raus. Er zeigte mir die Manöver die wir heute üben sollten und dann war ich auch schon dran. Ich machte mich erstmal etwas mit dem Boot vertraut und dann hieße es schon „Kursgerechtes Aufstoppen“. Das klappte auch gleich recht gut. Als nächstes folgte das „Boje über Bord“-Manöver. Auch das war mit den Tipps von Dustin machbar. „Wenden auf engstem Raum“ ging auch recht einfach von der Hand… Was sollte also da noch kommen? Eine gute Fahrstunde war es für mich und ich fühlte mich recht sicher und souverän.

Praxis SBF Binnen und See
Praxis SBF Binnen und See

In der zweiten Fahrstunde wurden als erstes wieder die Knoten geübt und einige Fragen, die in der Prüfung dran kommen könnten. Dann ging es nochmal an die Manöver aus der ersten Stunde. Nun kam es zum Anlegen und Ablegen. Das war schon etwas schwieriger. Nicht immer traf ich den richtigen Punkt. Das muss man auf jeden Fall öfter üben bis zur Prüfung. Also machten wir das. Auch die Kommandos übten wir, damit auch das saß. Und dann klappte auch das anlegen und Ablegen.

Die dritte Fahrstunde haben wir dann mit zwei Fahrschülern gemacht. Wir haben wieder als ersten fleißig die Knoten geübt. Die gingen leicht von der Hand. Die Fragen saßen auch halbwegs und dann ging es los. Wir zwei Fahrschüler wechselten uns ab und fuhren nochmal alle wichtigen Manöver. Bei mir klappte eigentlich auch alles recht gut. Ich bin also ganz optimistisch zur praktischen Prüfung.

Die praktische Prüfung

An einem Samstag Vormittag war dann der Prüfungstermin für praktische und theoretische Prüfung. Um 8 Uhr sollte es los gehen. An dem Steg, an dem das Fahrschulboot von Clever Ablegen lag, hatten sich bereits einige Fahrschüler versammelt, als ich ankam. Auch Dustin der Fahrlehrer war schon da. Nur der Prüfer ließ noch auf sich warten. Kurz nach 8 Uhr kam er und es konnte los gehen.

Wir waren 13 Prüflinge und wurden erstmal in zwei Gruppen eingeteilt. Wir bekamen alle einen Zettel, den wir mit unseren Daten ausfüllen sollten. Die ersten sechs fingen dann auch gleich mit den Knoten an. Jeder sollte einen Knoten sagen und auch erklären, was er für einen Nutzen hat. Dann machten alle aus der Gruppe den Knoten. Da gab es schon Einige die Probleme hatten, aber letztendlich haben es irgendwie dann alle aus der Gruppe hinbekommen. Dann war meine Gruppe dran. Ich war auch gleich der Erste und konnte mit einem wunderbaren Achter-Knoten und der Erklärung glänzen. Haha… es war der einfachste Knoten ;-). Aber auch alle anderen Knoten saßen. Wir waren auch deutlich schneller durch.

Die vorher geübten Manöver wurden nun von allen nacheinander gefahren. Es ging immer in Zweiergruppen auf das Boot. Ich kann nicht sagen, wie viele bei der praktischen Prüfung durchgefallen sind, aber bei vielen sahen nicht alle Manöver wirklich gut aus. Gerade beim Anlegen hatten einige Probleme und touchierten mal sanft mal weniger sanft den Steg. Relativ am Ende war ich an der Reihe zusammen mit einer Frau ging ich aufs Boot. Ich war zuerst am Steuer. Das Ablegen klappte super und alle Kommandos saßen.

Dann stellte der Prüfer fest… „Du machst ja Kombi“ – also SBF Binnen & See. Darauf stellte mit Dustin der Fahrlehrer einige Fragen. Bis auf eine, konnte ich auch alle sehr gut beantworten. Nun folgten noch die beiden Manöver „Boje über Board“ und Anlegen. Das erste klappte super. Das Anlegemanöver ließ ich ganz ruhig angehen. Ich hatte ja zuvor gesehen, was die anderen fabriziert hatten. Der Winkel stimmte, die Geschwindigkeit auch und direkt am Steg die richtige Bewegung mit dem Boot. Wir standen ca. 30 cm entfernt vom Steg. SUPER! Allerdings sagte der Prüfer nichts. Naja… wird schon gepasst haben.

Praktische Prüfung SBF Binnen und See
Praktische Prüfung SBF Binnen und See

Etwas erleichtert tauschten ich mit der Fahrschülerin die Plätze. Als auch sie Ihre Manöver durchgeführt hat fuhr ich zur Theorieprüfung. Diese Fand an gleicher Stelle wie der Theorie-Unterricht statt.

Die theoretische Prüfung vom Sportbootführerschein

Der Raum für die theoretische Prüfung war nicht sehr groß. Also durften maximal vier Prüflinge gleichzeitig hinein. Es wurde also nacheinander geprüft. Da ich die Kombi mit Binnen und See vor mir hatte, durfte ich auch mit in der ersten Gruppe starten.

Ich hatte für Binnen 45 Minuten und für den See-Teil 60 Minuten Zeit. Das sollte machbar sein. Ich begann mit dem See-Test. Die Fragen auf dem See-Bogen waren dann fast alle identisch mit denen aus der Lern-App. Zwei, drei kamen mir neu vor. Aber vielleicht hatte ich diese auch nur einmal gekreuzt beim lernen. Wer weiß… Einige Fragen habe ich auch geschoben und am Ende überlegt beantwortet. Nach den 30 See-Fragen kam der Navigations-Teil. Dieser war nicht ganz so einfach. Ich empfand ihn als einen der schwereren Navigations-Bögen. Aber gut, da musste ich durch. Es lief dann auch alles recht gut, bis auf eine Rechenaufgabe, bei der ich mich schwer tat. Ich kam letztendlich mit einigen schriftlichen Rechenwegen und etwas Schmiererei auf dem Prüfungsbogen doch zu einem für mich logischen Ergebnis.

Dann kam der Binnen-Fragebogen. Die ersten sieben Basis-Fragen brauchte ich nicht mehr beantworten, da ich das schon im See-Teil absolviert hatte. Also waren es noch 23 Fragen. Die gingen dann auch recht leicht von der Hand. Eins, zwei Fragen haben ich wieder geschoben und am Ende in Ruhe beantwortet.

Als ich den Binnen-Teil abgegeben habe, meinte der Prüfer von der Fahrschule, dass ich den See-Teil bereits bestanden habe. Puhhh… Und kurze Zeit später kam er zu mir und gratulierte mir zum bestandenen SBF Binnen & See.

Sieben Tage nach meine Prüfung lag mein Sportbootführerschein im Briefkasten.

Brief Sportbootführerschein
Brief Sportbootführerschein

Mein Fazit zum Sportbootführerschein

An sich ist die ganze Sache nicht schwer! Es sind halt die vielen Fragen, die es auswendig zu lernen gilt. Das kostet natürlich etwas Zeit und Aufwand. Da muss man durch. Da hilft auch kein ewig langer Kurs. Zumal es gerade im See-Teil einige Fragen gibt, die nicht logisch sind und meiner Meinung sogar unkorrekt gestellt, bzw. Antworten nicht eineindeutig sind. Die muss man einfach stur auswendig lernen.

Die Bootsfahrschule von den Jungs von Clever Ablegen kann ich auf jeden Fall empfehlen. Es lief alles sehr entspannt und unkompliziert. Die Theorie-Termine waren arbeitnehmerfreundlich und familienfreundlich in der Woche am Abend. Und die Praxis konnte individuell vereinbart werden. Drei Praxis-Stunden haben mir locker ausgereicht. Lernen muss man eh alleine, da kommt man nicht herum.

Mein Bootsführerschein hat von der ersten Mail an Clever Ablegen bis zur Prüfung 5 Wochen gedauert. Bei anderen Bootsfahrschulen hat man in der Zeit gerade mal einen Termin für die erste Theorie-Stunde. Denn die Wartezeiten für Kurse sind meist in Berlin sehr lang. Das war mir wichtig, dass recht schnell starten kann und das hat ja auch super geklappt.

Danke an Clever Ablegen. www.cleverablegen.de

Über Kosten und Gebühren wollten wir jetzt hier nichts konkretes schreibe, da sich sowas ja immer wieder ändert und von Bootsschule zu Bootsschule verschieden ist. Rechnet mit ca. 500 Euro für die Kombi-Scheine inkl. Prüfungsgebühr, Navi-Besteck, Lern-App usw.. Für genauer Infos schaut auf die Websites der Bootsschulen und vergleicht, bzw. auf www.dmyv.de/dmyv-pruefungsausschuss-berlin-zentrum um alle Gebühren für die Prüfung einzusehen.

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