Wer unseren Blog liest, weiß dass wir sehr gern in Sachsen unterwegs sind und so waren wir mal wieder hier und haben uns dieses Mal für ein Wochenende die sächsische Landeshauptstadt Dresden angeschaut. Die Stadt Dresden bietet ganz viel Geschichte und imposante Bauwerke, aber auch für uns als abenteuerlustige Familie hat die Stadt noch mehr zu bieten als alte Gebäude und große Museen.
Wir waren auch im Dresdner Umland unterwegs und haben uns die zwei berühmten Schlösser Moritzburg und Wackerbarth angeschaut. Wobei man in Wackerbarth besonders den Wein im Fokus hat.
Aber kommt einfach mit uns nach Dresden und vielleicht haben wir ja noch den ein oder anderen Tipp für euch, für euer Wochenende in Dresden.
Wir sind Freitag Abend in Dresden angekommen und haben im Holiday Inn am Zwinger eingecheckt. Das Hotel ist zentral gelegen und die ganzen Dresdner Attraktionen wie Zwinger und Frauenkirche sind fußläufig zu erreichen. Wir hatten zwei sehr geräumige und moderne Hotelzimmer inkl. Frühstück. Das Frühstücks-Buffett war ausgesprochen reichhaltig. Es gab sogar Dresdner Eierschecke zum Frühstück! Einziges Manko für uns persönlich war, dass es keine Ladesäule für E-Autos gab. Das wird sich hoffentlich bald mal ändern.
Den Freitag Abend verbrachten wir aber erstmal in einem vegetarischen Lokal. Es war das Restaurant Brennessel, welches auch zu Fuß vom Hotel erreichbar ist. Und was sollen wir sagen. Es wird hier sehr lecker gekocht. Man kann drinnen oder im kleinen Hof sitzen. Etwas versteckt liegt es genau gegenüber der Hochschule für Musik Dresden Carl Maria von Weber. Es lohnt sich absolut, hier mal vorbei zu schauen.
Mandala Boulderhalle
Am Samstag Morgen starteten wir mit dem sehr guten Frühstück im Hotel Holiday Inn am Zwinger. Wir schnappten uns dann unsere Bouldersachen, denn es ging für uns in die Mandala Boulderhalle Dresden. Diese war nur 10 Minuten mit dem Auto von unserem Hotel entfernt. Auf einem alten Industriegelände mit genügend Parkplätzen konnten wir parken.
Wir haben uns in der Boulderhalle Kletterschuhe ausgeliehen und uns wurde alles kurz erklärt. Dann konnten wir starten. Die Halle hat zwei sehr große Boulderbereiche. Der eine Bereich ist ab 12 Jahren oder mit Boulder-Führerschein auch für jüngere Kids mit Begleitung. Der Bereich auf der anderen Seite ist für kleinere Kinder und Familien perfekt geeignet. Dazu gibt es einen kleinen Fitness-Bereich für Krafttraining mit ein paar Gewichten und Trainingsequipment speziell fürs Klettern. Eine große Bar in der Mitte der beiden Bereiche lädt zum verweilen und pausieren ein.
Wir haben uns als erstes in den Bereich führ Erwachsene getraut. Flo und Ben gehen regelmäßig Bouldern und haben da also auch etwas Erfahrung. Es gab hier verschiedene Routen die farblich markiert waren in den Schwierigkeitsstufen 1 bis 8. Wobei 1 die leichteste Route war. Flo traute sich bis auf den Schwierigkeitsgrad 6, während wir anderen auf 1 bis 3 blieben.
Nach ein paar Runden wechselten wir in den Bereich auf der anderen Seite. Neben den Bereichen für die Kinder gibt es auch hier genügend leichte und schwere Routen für Erwachsene. Nach ein paar Kletter-Touren ließen wir Eltern unsere Kids allein und schauten bei der Bar vorbei. Der Kaffee ist wirklich richtig gut und wir sind auch gleich etwas ins Gespräch gekommen, da der junge Mann an der Bar auch am Mont Blanc war, wie wir.
In der Mandala Boulder Halle Dresden kann man auch Kurse buchen und somit die Tricks und Kniffe des Klettern an der Boulderwand erlernen.
Zwinger Xperience in Dresden
Gegen Mittag fuhren wir dann wieder zurück zum Hotel und von da ging es zu Fuß zum Zwinger, einem der berühmten Bauwerke von Dresden. Wir hatten dort ein ganz besonderes Ziel. Es gibt im Zwinger Dresden so einige Ausstellungen und Musen. Wir wollten zur Zwinger Xperience, einer digitale interaktive Ausstellung, in der gezeigt wird, wie sich der Zwinger über Jahre verändert hat und letztendlich entstanden ist.
Mit Kopfhörern auf den Ohren bewegten wir uns langsam durch die Räumlichkeiten. Erst waren einige Skulpturen ausgestellt vor welche wir uns stellen mussten um den entsprechenden Audio-Guide automatisch zu hören. Dann ging es in einen kleinen Raum mit einer riesigen Leinwand im Verhältnis zum Raum. Es ging im Flug durch die Geschichte des Zwinger. Von den ersten Bauwerken bis zum heutigen Stand gab es viele Veränderungen von einer klassischen Burg bis hin zum prunkvollen Gebäude, wie wir es heute kennen.
Nach einem weiteren solchen Raum und einigen Skulpturen erreichten wir einen Bereich in dem Zweisitzige Tret-Gefährte standen. Diese waren aber fest und man sollte hier Platz nehmen. Mit einer VR-Brille auf dem Kopf und Pedalen unter den Füßen radelten wir also jeweils zu zweit durch den Zwinger und seiner Geschichte.
Die ganze Zwinger Xperience dauert etwa 20-30 Minuten und das kann man auf jeden Fall mal machen, wenn man über die Geschichte des beeindruckenden Bauwerks etwas mehr erfahren will. Auch unsere Teenies Flo und Ben hatten sichtlich Spaß an den multimedialen Interaktionen.
Das historische Dresden um die Frauenkirche
Wir schlenderten nun durch die historische Stadt. Erst auf den Mauern des Zwingers, dann vorbei an der Semperoper und schließlich durch den Fürstenzug bis zur Frauenkirche. Dresden hat wirklich so viele beeindruckende Bauwerke zu bieten und alles ist fußläufig! Überall begegnet einem August der Starke, der noch heute neben den anderen Hoheiten eine tragende Rolle der damaligen Berühmtheiten einnimmt. Wenn es damals schon Influencer gab… August der Starke war der Größte von ihnen. Bis heute.
An der Frauenkirche haben wir uns in eines der vielen Cafés gesetzt und ein Stück Kuchen, eine Limonade und einen Kaffee bestellt. Wir schauten uns das Treiben rund um die Frauenkirche an und waren beeindruckt von den Menschen aus aller Herren Länder, die Dresden erkundeten.
Auf Stadtrunfahrt mit dem City-Bus durch Dresden
Am Nachmittag hatten wir genügen Schritte zurück gelegt und nutzten die Gelegenheit für eine klassische Stadtrundfahrt. Diese starten am Zwinger und führt quer durch die Stadt. Sie sollte etwa 90 Minuten dauern, zog sich aber bei uns etwas in die Länge, da gerade ein Fußballspiel von Dynamo Dresden zu Ende gegangen ist und die Stadt voll mit Fans war.
Uns war es egal, wir hatten genügend Zeit. Die Route führte vorbei an allen historischen Gebäuden über die Elbwiesen bis hin nach Dresden Blasewitz und zum Blauen Wunder. Dieses überquerten wir und fuhren auf der anderen Elbseite an Villen und der Dresdner Neustadt wieder in Richtung Innenstadt zurück.
Der Busfahrer war scheinbar ein Dresdner Original. Er hatte viel zu erzählen und wusste zu allen Stadtteilen eine eigene Geschichte zu erzählen. Getränke gab es an Board auch. Wir erreichten dann wieder die Innenstadt und kehrten in das Restaurant Platzhirsch ein, wo der Tag bei einem leckeren Ebendessen in gemütlicher Runde endete.
Dresden am Morgen
Nachdem wir schon am Vortag die historischen Gebäude angeschaut haben, wollten wir diese aber nochmal ganz nur für uns haben. So klingelte der Wecker am Sonntag morgen recht früh und noch vor dem Frühstück machten wir uns nochmal zu Fuß auf den Weg zu Zwinger, Semperoper und Frauenkirche.
Die Sonne ging gerade auf und am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen. Perfekt für Fotos ohne Menschen am Morgen an den beeindruckendsten Bauwerken von Dresden. Die Smperoper und der Zwinger waren unsere ersten Ziele. Die Sonne blinzelte zwischen den alten Gemäuern der gegenüberliegenden Gebäude vor. Das Licht und die Stimmung waren einfach herrlich.
Durch den komplett menschenleeren Fürstenzug ging es dann zur Frauenkirche. Auch hier waren nur wirklich vereinzelt Menschen und wir haben das ein oder andere tolle Bild gemacht. Es hat sich also mal wieder gelohnt früh auf den Beinen zu sein. Im Hotel zurück hatten wir uns das Frühstück verdient und konnten den Tag nun so richtig starten.
Das Fahrradmuseum Velocium
Für uns ging es nach dem Frühstück aus Dresden raus in das nördliche Umland. Genauer gesagt in den kleinen Ort Weinböhla. Hier gibt es das Velocium, ein wirklich zauberhaftes Fahrradmuseum. Wer uns kennt, weiß, dass wir sehr gerne mit dem Fahrrad unterwegs sind. Also genau der richtige Ort um etwas aus der Geschichte des Zweirades zu erfahren.
In einer komplett renovierten alten Scheune ist das liebevoll eingerichtete Velocium zu Hause. Es gibt eine Menge alter Drahtesel zu sehen. Von einfachen Fahrrädern für den Hausgebrauch, über alte Rennräder für Strasse und Bahn bis hin zu Fahrrädern die in den Weltkriegen eingesetzt wurden. Eine tolle Sammlung mit einigen Schätzen. Eine kleine Werkstatt zeigt, alte Maschinen, alte Satteltaschen, Lampen und sonstiges altes Zubehör für das Fahrrad.
Im Oberen Bereich gibt es dann noch zwei Fahrräder auf Rollen mit einem Bildschirm, auf denen man seine Kraft und sein Können unter Beweis stellen kann. Und im Outdoorbereich des Velociums gibt es einen kleinen Pumptrack und das ein oder andere verrückte zweirädrige Gefährt. So kann man hier zum Beispiel mal ein Hochrad ausprobieren. Das fährt sich wirklich komisch und sieht auch noch lustig aus.
Das Schloss Moritzburg mit einem interaktiven Spiel entdecken
Es ging weiter für uns in das 10 Minuten entfernte Moritzburg. Hier steht das berühmte gleichnamige Schloss Moritzburg. Der volle Parkplatz zeigte uns schon, dass dieses Schloss bei vielen Touristen sehr beliebt ist. Absolut verständlich, denn dieses Schloss ist wohl weltbekannt und diente in vielen Märchenfilmen als Kulisse.
Von Radeberg bis Moritzburg kann man auf dem Smartphone die Dresden Elbland Challenge machen. Ein kleines Quiz, was echt witzig ist und die Kids und uns etwas zum Denken anregt. Wir liefen also um das Schloss Moritzburg und lösten die gestellten Aufgaben. Fast alle wussten wir, bzw. konnten die gestellten Fragen lösen. Bis auf eine Frage. Nah, wir können ja nicht alles wissen. Die Dresden Elbland Challenge funktioniert auch am Gestüt Moritzburg. Eines der berühmtesten Hengst-Gestüte der Welt mit einer herausragenden Zucht von verschiedenen Pferderassen.
Im Schloss wurde es auch wieder medial-interaktiv. Am Eingang bekamen wir zwei kleine Tablets, die uns durch die Räumlichkeiten und Ausstellung des Schloss Moritzburg führten. Die Räume waren hoch gebaut, mit dunklem Parket und Holz getäfelt sowie schwere dunkle Tapeten an den Wänden. Um sich das Besser vorstellen zu können, wie die Schönen und Reichen um August den Starken hier lebten, hatte man das Tablet. Mit einem Wisch flog man auf diesem durch die Geschichte des Schlosses und sah in den Räumen die Menschen von damals.
Der Rundgang führt einmal auf der ersten Etage durch das ganze Schloss Moritzburg und endet schließlich im Erdgeschoss im berühmten Federzimmer.
Das Weingut vom Schloss Wackerbarth
Für uns ging es zur letzten Station nach Radebeul zum Schloss Wackerbarth. Auch hier spiel August der Starke wieder eine Rolle auf den Sektflaschen des hiesigen Weingutes.
Das Weingut am Schloss Wackerbarth ist ein Erlebnisweingut und wir haben eine sehr spannende Weinführung mitgemacht. Es ging erst etwas durch die Weinberge, die hier am Schloss Wackerbarth frei betreten werden können. Es war auch Erntezeit, daher hingen so einige sehr leckere reife Trauben an den Weinstöcken. Aber auch hier zeigt sich der Klimawandel, der überall in der Landwirtschaft zu spüren ist. Es wird schwieriger Wein anzubauen und vor extremen Wetterlagen zu schützen.
Die Führung ging entlang dem historischen Schloss und durch den wunderschönen Garten, in dem gerade am Sonntag Nachmittag bei bestem Wetter eine Menge los war. Es wurde Livemusik vom Balkon gespielt und an den kleinen Tischen unter den Sonnenschirmen saßen die Menschen und tranken natürlich ein Glas Wein. Eine sehr schöne und entspannte Stimmung hier im Weingut Schloss Wackerbarth, welches viele verschiedene Veranstaltungen über das Jahr anbietet.
Wir lernten dann einige verschiedene Sorten von Trauben kennen und beim Probieren zeigten sich am Geschmack die Unterschiede. Man konnte sich durchaus vorstellen, wie der Wein am Ende schmecken könnte. Das aber bis zum Endprodukt in der Flasche noch eine ganze Menge zu machen ist und das der Winzer einiges an Einfluss auf den Geschmack eines Weines hat, zeigte sich dann in der modernen Produktionsanlage.
Egal ob Weißwein oder Rotwein, Sekt oder auch Traubensaft, viele verschiedene Produkte werden hier möglichst nachhaltig hergestellt. Zum Schluss durften wir alle auch nochmal etwas Wein bzw. Traubensaft kosten. Wir fühlten uns etwas, wie bei der Sendung mit der Maus und haben alle etwas gelernt. Zum Beispiel, dass die Hefe den Zucker frisst ohne dick zu werden. Wahnsinn!
Übrigens gibt es am Schloss Wackerbarth sogar Camping-Stellplätze. Wer also auf einem Roadtrip ist, sollt hier mal einen Stopp und sein eigenen und die Akkus vom Camper wieder aufladen.
Unser Eindruck von Dresden
Das Dresden eine beeindruckende Stadt ist, wussten wir (Thomas und Melanie) schon aus unserer Schulzeit. Wir konnten nun auch unseren Jungs die wunderschöne sächsische Landeshauptstadt zeigen. Was es in Dresden und Umgebung zu entdecken gibt, ist wirklich großartig. Die Menschen sind super freundlich und sehr weltoffen.
Dennoch hatten wir den Eindruck, dass einige Menschen hier gar nicht zu schätzen wissen, was sie an Dresden und an Sachsen haben. Es kommen Menschen aus der ganzen Welt in die sächsische Landeshauptstadt und das soll auch so bleiben. Es braucht keine ewig gestrigen Meckerköppe, die den Klimawandel leugnen und die Welt kleiner machen wollen, als sie ist. Dresden und Sachsen brauchen nicht den Rückschritt, sondern den Schritt in die Richtige Richtung. Dresden ist bunt.
Dresden profitiert von den vielen Touristen aus der ganzen Welt. Dresden profitiert aber auch von den klugen Köpfen, den netten Menschen, die sich entscheiden nach Sachsen zu kommen und hier mit anpacken wollen. Wir hoffen, dass sich die Sachsen wieder auf das besinnen was sie sind und haben und Weltoffenheit zeigen.