Interlaken – So viel Abenteuer für die Familie in der Schweiz

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So richtig waren wir noch nie in der Schweiz. Wir sind bisher immer nur durch die Schweiz gefahren oder haben mal einen Stopp auf einer Tour für einen Tag in der Schweiz gemacht. Doch da war immer der Gedanke, dass wir mal mehr von der Schweiz erleben wollten. In diesem Jahr war es nun soweit und mit Interlaken hatten wir ein tolles Reiseziel als Familie gefunden.

Interlake liegt etwas südlich von Bern in den Bergen zwischen den beiden Seen Thuner See und Brienzer See. Von hier aus starteten wir unsere Touren und Ausflüge. Unsere Unterkunft war die Jugendherberge Interlaken, direkt an der Aaare, welche die beiden Seen verbindet.

Mit Mountainbikes Interlaken entdecken

Wir kamen am Vormittag in der Jugendherberge an und es war kein Problem unser Gepäck unter zu stellen, denn unsere Zimmer waren noch nicht fertig. Wir hatten aber eine kleine Tour mit Mountainbikes geplant. Es sollte keine große Bergtour werden, aber nach der langen Autofahrt, sollte die Runde auf den Rädern sehr gut für uns sein.

Interlaken Mountainbike Tour
Interlaken Mountainbike Tour

Wir starteten beim Bikeverleih Flying Wheels in Interlaken und fuhren in Richtung Lauterbrunnen. Wir haben noch eine Karte und eine detaillierte Wegbeschreibung bekommen. Direkt an dem Gebirgsfluss Lütschine entlang führte unser Weg. Wir waren total beeindruckt von den großen Wasserfällen rechts und links in den Bergen. Und überhaupt von den hohen Bergen, die hier noch etwas beeindruckender sind, als wir sie bisher aus Österreich kannten. Die Tour führte uns zurück am Brienzer See vorbei und endete nach etwas mehr als 30 km wieder am Fahrradverleih. Dieser ist übrigens nur 10 Minuten zu Fuß von der Jugendherberge entfernt.

Wir vier auf Mountainbikes in Interlaken
Wir vier auf Mountainbikes in Interlaken
Weiße Lütschine
Weiße Lütschine

Harder Kulm

Nun konnten wir auch unser Zimmer beziehen. Wir hatten ein Familienzimmer, was für uns vollkommen ausreichte. Wir packten unsere Sachen aus und machten uns kurz frisch, denn am Abend wartete mit dem Harder Kulm bereits das erste Highlight in Interlaken.

Der Harder Kulm ist ein Berg direkt in Interlaken. Auf diesen kommt man am einfachsten mit der Standseilbahn aus dem Jahre 1908. Mit durchschnittlich 65% Steigung geht es sehr steil hinauf. Oben angekommen kann man auf dem Zwei-Seen-Steg die tolle Aussicht auf Interlaken genießen. Man sieht nicht nur den Ort, sondern auch die beiden Seen und mit etwas Glück auch das Jungfraujoch. Traumhaft!

Standseilbahn zum Harder Kulm
Standseilbahn zum Harder Kulm
In der Standseilbahn
In der Standseilbahn

Im Panorama-Restaurant auf dem Harder Kulm kann man dann schweizer Köstlichkeiten genießen und sich einfach entspannen. Wir haben natürlich beim Käsefondue ordentlich zugeschlagen. Ein toller Abschluss eines ersten Tages.

Harder Kulm
Harder Kulm

Kayak-Tour auf dem Brienzer See

Nach dem Frühstück in der Jugendherberge starteten wir in den Tag. Wir fuhren nach Bönigen, dem direkt angrenzenden Ort. Dort trafen wir auf Joline von Hightide Kayak, die uns herzlich empfing und gleich los legte.

Kayak Lager Hightight Kayak
Kayak Lager Hightight Kayak

Wir bekamen alle einen Neopren-Anzug, Schwimmwesten und ein Paddel in die Hand gedrückt. Es ging auf den Brienzer See zum Kayak-Fahren. Wir kennen sowas bereits aus dem Spreewald, aber dieses mal hatte jeder von uns ein eigenes Kayak. Wir waren gespannt, ob Flo und Ben mit ihren 12 und 8 Jahren das so einfach hinbekommen.

Die Boote waren dann schnell im Wasser und schon ging es los. Mit kleinen Spielchen brachte uns Joline zum schwitzen und wir erlernten direkt mit dem Kayaks umzugehen. Für die Jungs war das kein Problem. Ja, nicht immer machten die Kayaks das, was man wollte, aber es hat einen riesigen Spaß gemacht.

So vergingen 2 Stunden auf dem Wasser sehr schnell und wir sind sogar ein richtiges Stück über den See gepaddelt.

Wir haben Spaß im Kayak
Wir haben Spaß im Kayak

Im Adventure-Park auf den Seilen

Für uns ging es weiter zum Seilpark Interlaken, einem Kletterwald für Klein und Groß. Die Jungs waren total aufgeregt, denn sie lieben Kletterparks. Nach dem Ausleihen des Gurtzeugs und eine kurzen Einweisung ging es auch schon los.

Es gibt 9 Kletterkurse mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden in dem Seilpark. Wir starteten erstmal mit einem einfachen Kurs. Wichtig ist immer, dass man gesichert am Seil ist. Das System lässt es aber nicht zu, sich auszuhaken. Und wenn man Hilfe benötigt, dann kommt auch immer sehr schnell jemand zur Seite.

Kletterwald Interlaken
Kletterwald Interlaken

Wir steigerten uns und kletterten immer höher, für die Jungs war kein Hindernis zu groß, keine Seilrutsche zu schnell. Nur am Sprung, der an einer Seilwinde mit automatischer Bremse ca. sieben Meter hinab ging, zögerte Ben kurz. Was aber wirklich etwas Überwindung kostete.

Kletterwald Interlaken Malenie, Flo und Ben
Kletterwald Interlaken Malenie, Flo und Ben
Kletterwald Interlaken in den Bäumen
Kletterwald Interlaken in den Bäumen

Nach knapp drei Stunden verließen wir den Kletterpark mit vier breiten Grinsen, denn es war nicht unser letztes Abenteuer an dem Tag.

Jetboat – mit 360°-Spins über den Brienzer See

Wir fuhren wieder zurück zum Brienzer See. Dort empfing uns Dino, ein cooler und sympathischer Zeitgenosse von Jetboat Interlaken, der mit uns über den See brettern wollte.

Wir bekamen vor dem Start lange Regencapes und ahnten schon, das wir das Boot nicht ganz trocken verlassen würden. Dino teilte die Plätze ein und schon ging es los. Am Anfang noch recht langsam, denn in Ufernähe dürfen die Jetboote nicht so schnell fahren. Dino erklärte uns noch einige Sachen und zeigte das Zeichen für die Spins.

Dann legte er los und wir merkten sofort, dass das hier mal so richtig Spaß machen wird. Dino ballerte mit uns und dem Jetboat über den See und machte erste Kurven und uns damit nass. Dann kam der erste Spin, die Kids quieckten, alle grinsten und das 18 Grad kalte Wasser schoss über das Boot und über uns.

Jetboat Interlaken der erste Spin
Jetboat Interlaken der erste Spin

So ging es dann weiter, aber Dino stoppte immer mal und erklärte einige spannende Dinge über den See, seine angrenzenden Dörfer und Gebäude. Wir erreichten eines der ältesten Hotels der Schweiz und einen Wasserfall, der nur 14 Tage im Jahr Wasser führt. Wir hatten das Glück und durften das kalte Gletscherwasser vom Wasserfall hautnah genießen, denn Dino fuhr mit dem Boot direkt hinein. Aber egal, es war eh alles nass.

Auf dem Weg zurück drehten wir noch einige Spins und scharfe Kurven, ehe der ca. 50-minütige Spaß vorbei war. Aber es hat sich richtig gelohnt und wir würden es immer wieder machen. Voller Adrenalin endete für uns der Tag. MEGA!

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Hinauf aufs Jungfraujoch

Direkt neben der Jugendherberge ist der Bahnhof von Interlaken. Und genau hier starteten wir in den nächsten Tag. Wir trafen auf Doris, die uns in den kommenden zwei Tage begleiten sollte.

Mit der Bahn starteten wir und fuhren durch die Berge bis zum Grindelwald Terminal. Dieser ist ein neu errichteter Seilbahnhof, der etwas von einem Flughafenterminal hat. Wir steigen in den Eiger-Express, eine riesige Seilbahn mit 44 Gondeln, welche jeweils 26 Personen Platz bietet. Total modern, total beeindruckend. Mit dieser ging es vorbei an der Eiger Nordwand. Doris hatte einige Geschichten dazu zu erzählen.

Ab der Station Eiger Gletscher fuhren wir mit der Zahnradbahn weiter durch einen Tunnel, mit einem Zwischenstopp am Eismeer, bis zum Jungfraujoch auf 3454 Metern Höhe. Ein beeindruckendes Erlebnis so weit oben zu stehen und noch viel beeindruckender zu erfahren, wie diese Zahnradbahn vor mehr als 100 Jahren erbaut wurde. Die Geschichten dazu sind wundervoll im Inneren der Bergstation dargestellt und erzählt. Dazu findet man noch einen Eispalast im Gletscher mit Skulpturen aus Eis.

Das beeindruckendste war allerdings im Juli im dicken Schnee zu stehen, umsäumt von Bergen die über 4000 Meter hoch sind. Und einem Kilometer langen Gletscher hinab zu schauen mit riesigen Gletscherspalten und der blau-weißen Verfärbung des Eises.

Die Bergstation auf dem Jungfraujoch
Die Bergstation auf dem Jungfraujoch

Doris erzählte uns, dass es viele arabische und asiatische Touristen gibt, die hier oben das erste mal Schnee sehen. Und hier das erste mal auf einem Schlitten sitzen oder gar Ski fahren. Genau dafür gibt es einen kleinen Ski- und Rodelhang.

Die Zahnradbahn Richtung Tal
Die Zahnradbahn Richtung Tal

Nach einem sehr leckeren Käsefondue im Restaurant mit einem traumhaften Blick, fuhren wir wieder hinab. Dieses mal allerdings komplett mit der Zahnradbahn über die Wengernalp, mit einem Zwischenstopp in Lauterbrunn. Hier schauten wir uns noch einen tollen Wasserfall an, bevor wir wieder nach Interlaken fuhren und erschöpft ins Bett fielen.

Wir wandern
Wir wandern
Unterm Wasserfall
Unterm Wasserfall

Grindelwald und der Bergalpsee im Wetterwahnsinn

Für heute war eine Wanderung und viel Abenteuer geplant. Das dieses Abenteuer dann etwas anders ablief, als geplant, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Wir trafen uns wieder mit Doris unserer Touristikführerin. Dieses mal in Grindelwald an der Talstation der Firstbahn, mit welcher wir dann auch den Berg hinauf zum Grindelwald First fuhren. Oben angekommen merkten wir schon, das Wetter ist nicht das Beste zum Wandern. Wir starteten unseren Weg und auf einmal fing es an zu schneien. Mitten im Juli Schnee von oben zu haben war nicht nur für uns ungewöhnlich, auch Doris war beeindruckt.

Unser Weg führte uns vorbei an den Bergen in Richtung Bachalpsee. Die mittlerweile zu Schnee-Regen mutierte Nässe machte uns etwas zu schaffen, doch wir stapften weiter. Am Bachalpsee angekommen sollte sich eigentlich ein wunderschöner Blick auf den See bieten. Der Blick war auch wunderschön, aber vermutlich etwas anders als geplant.

Vom Schnee-Regen durchnässt suchten wir uns die erst beste Hütte und machten dort eine Rast. Die Jugendherberge hatte uns Lunchpakete gepackt, die jetzt genau richtig waren.

Fravely am Bachalpsee
Fravely am Bachalpsee

Wir wanderten zurück zur Bergstation und dann zog auf einmal der Himmel auf. So konnten wir sogar noch einen tollen Blick vom First-Cliff-Walk ergattern, doch die Wolken kamen recht schnell wieder. Auch die Hoffnung, dass wir hinunter mit den Mountain-Carts fahren können, war uns aufgrund des schlechten Wetters genommen.

Wir fliegen auf dem First Cliff Walk
Wir fliegen auf dem First Cliff Walk
Grüne und weisse Berge in der Schweiz
Grüne und weisse Berge in der Schweiz
Wir auf dem First Cliff Walk
Wir auf dem First Cliff Walk
Ausblick vom First Cliff Walk
Ausblick vom First Cliff Walk

Die Trümmelbachfälle mitten im Berg

Wir entschieden uns noch nach Lauterbrunnen zum Abschluss zu fahren. Was uns hier erwartete, war die blanke Naturgewalt.

Mit einem alten Bergwerks-Fahrstuhl ging es hinauf und man hörte bereits ein kräftiges tosen. Wir stiegen aus und auf einmal standen wir in Mitten von tausenden Wasserfällen, den Trümmelbachfällen. Um uns herum waren Höhlen und Gänge und das Wasser knallte aus allen Ecken. Da es geregnet hatte, war es deutlich mehr Wasser als sonst. Wir waren vollkommen nass, aber wir liefen trotzdem die Gänge entlang, denn es war so faszinierend, wie das Wasser durch die Felsen knallte. Die Geräuschkulisse war enorm.

Wir an den Trümmelbachfällen
Wir an den Trümmelbachfällen

Nach etwas mehr als 30 Minuten hatten wir jede Ecke gesehen und jeden einzelnen Wasserfall bestaunt. Ein wirklich krasses Naturschauspiel, was unseren Aufenthalt in Interlaken nochmal einen würdigen Abschluss gab.

Die Schweiz war großartig

Wir sind total begeistert von der Schweiz als Urlaubsland und Interlaken als Ausgangspunkt für einen abenteuerreichen Urlaub. Für Familien gibt es so viel zu entdecken und zu erleben. Man kann sich jeden Tag neue Herausforderungen suchen und wird immer belohnt.

Wir kommen auf jeden Fall wieder, denn wir haben noch längst nicht alles gesehen und alles entdeckt.

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