Übernachten im Zelt am Preikestolen als Familie mit Kindern – Ein guter Plan?

Wir waren im Süden von Norwegen unterwegs und wollten natürlich auch den weltberühmten Preikestolen sehen und auf ihm stehen. Jährlich besuchen dieses 25 x 25 Meter großes Felsplateau ca. 300.000 Menschen. Wir wollten diesen 604 Meter hohen und komplett ungesicherten Felsen nun auch besichtigen.

Einige Tipps haben wir uns in der Tourismus-Information von Stavanger geholt, um dort oben in der Hochsaison nicht auf die großen Touristenströme zu treffen. Denn jeden Morgen erreichen zahlreiche Busse den Parkplatz, welche unter anderem Kreuzfahrt-Reisende ausspucken. Wir brauchten also einen Plan. Einen sehr guten Plan!

Nach den Tipps von der Tourismus-Info entschlossen wir uns ganz spontan noch heute zum Preikestolen zu fahren und dort oben zu zelten. Ob das wirklich eine so gute Idee ist? Wir wussten es nicht, aber es erschien uns sehr schlüssig. Also mussten wir es selbst heraus finden.

Parkplatz – Lower Parking Preikestolen

Es gibt zwei große Parkplätze am Preikestolen. Wir wählten den Lower Parking Parkplatz P1. Das ist etwas irreführend, aber dieser ist der nähere Parkplatz. Auf diesem Parkplatz darf man nicht schlafen oder campen. Aber das Auto oder auch der Camper darf hier über Nacht stehen und kann am nächsten Morgen ab 6 Uhr bezahlt werden. Diese Information war für uns sehr wichtig!

Wir erreichten gegen 17 Uhr den Parkplatz mit unserem Bürstner Camper und packten unsere Sachen. Dazu gehörten die beiden Rejka Zelte, unsere Isomatten und Schlafsäcke von Nordisk, unsere Ortlieb-Rucksäcke und einige Snacks für den Abend und den Morgen. Als alles in unseren 4 Rucksäcken gut verstaut war, haben wir noch etwas zum Abendbrot gegessen, bevor wir gegen 19 Uhr die Wanderschuhe schnürten und aufbrachen.

Die Ausrüstung für die Preikestolen Wanderung
Die Ausrüstung für die Preikestolen Wanderung

Die Wanderung und Aufbau der Zelte

Auf der Website des Preikestolen wird die Wanderung mit 8 Kilometern und 500 Höhenmetern für hin und zurück angegeben. Mit 4 Stunden ist die Zeit für diese Strecke mehr als entspannt.

Weg zu Preikestolen Benjamin Sonnenuntergang
Weg zu Preikestolen Benjamin Sonnenuntergang

Voll bepackt wanderten wir die ersten Meter und uns kamen viele Menschen entgegen. Wir hatten die Hoffnung, dass die Menschenmenge noch weniger wurden. Dem war auch so. Der Wanderweg ist zwar recht gut ausgebaut, aber er ist nicht einfach und bedarf durchaus festes Schuhwerk und gute Kleidung. Gerade in den Bergen ist es wirklich leichtsinnig keine gute Ausrüstung zu haben. Dennoch kamen uns Menschen in FlipFlops, dünnen Stoffschuhen und ja sogar Anzugschuhen entgegen.

Gegen 20:30 Uhr erreichten wir dann ein paar kleine Seen. In der Info am Parkplatz hatte man uns den Tipp gegeben, hier nach einem geeigneten Platz für unsere Zelte zu suchen. Nach ein paar Minuten hatten wir diesen auch gefunden. Die Rejka Zelte waren schnell aufgebaut und fertig für die Nacht. So ging es gegen 21 Uhr weiter hinauf bis wir den Preikestolen erreichten. Auch hier waren wieder einige Passagen, welche festes Schuhwerk erfordern.

Der Preikestolen zum Sonnenuntergang

Auf dem Preikestolen waren zu dieser Uhrzeit nicht viele Menschen. Wir konnten ein Foto ganz allein machen und uns auch entsprechend viel Zeit lassen. Das Farbenspiel über dem Fjord war atemberaubend. Auf einem erhöhten Felsen fanden wir einen sehr schönen Sitzplatz und nahmen noch einen kleinen Abend-Snack zu uns. Von hier aus genossen wir den tollen Anblick, bis wir dann sogar ganz allein hier oben waren.

Der Weg zum Preikestolen an der Klippe
Der Weg zum Preikestolen an der Klippe
Melanie und Thomas bei Preiestolen
Melanie und Thomas bei Preikestolen
Der Preikestolen von Oben
Der Preikestolen von Oben

Gegen 22 Uhr machten wir uns auf den Rückweg zu den Zelten und um 23:30 Uhr waren wir in unseren Schlafsäcken verschwunden. Der Wecker sollte morgen früh recht zeitig klingeln.

Der Preikestolen zum Sonnenaufgang

Der Wecker hatte auch wirklich kein Erbarmen und klingelte um 4:30 Uhr. Denn 4:50 Uhr war der Sonnenaufgang und wir wollten diesen am Preikestolen erleben. Klar, wenn wir hier oben übernachten, dann mit vollem Programm. Schnell aus den Schlafsäcken und wieder in die Beyond-Nordic-Wanderklamotten geschlüpft. Die Kids geweckt und schon ging es los. Die Zelte haben wir noch stehen lassen, denn diese wollten wir erst auf dem Rückweg abholen.

Weg zum Sonnenaufgang
Weg zum Sonnenaufgang am Preikestolen

Unsere Jungs Flo und Ben waren noch sehr müde und wir waren sehr vorsichtig unterwegs, sodass nichts passiert. Wie gesagt, es ist größtenteils am Preikestolen alles ungesichert.

Am Preikestolen angekommen, waren wir aber alle wach und wollten natürlich nochmal ein Foto von uns machen. Auch am Morgen war es kein Problem ein Foto zu machen, wo nur wir allein drauf waren. Jedoch sind zu dieser Zeit schon ein paar mehr Menschen hier oben gewesen, als noch am Abend zuvor.

Preikestolen mit Zelt Schlafsack und Familie
Preikestolen mit Zelt Schlafsack und Familie

Wir suchten uns einen ähnlichen Felsen wie am Vorabend und dann genossen wir einfach den Sonnenaufgang. Die Sonne ging direkt über dem Fjord auf und strahlte den Preikestolen an. Die Farben waren überwältigend! Für uns war das alles etwas surreal, dass wir diese Tour mit den Jungs nun wirklich so gemacht haben. Zumal die Entscheidung dafür recht spontan war.

Thomas und Melanie schauen den Preikestolen hinunter
Thomas und Melanie schauen den Preikestolen hinunter
Fravely sitzt auf dem Preikestolen
Fravely sitzt auf dem Preikestolen
Melanie mit schlafenden Jungs am Preikestolen
Melanie mit schlafenden Jungs am Preikestolen

Die Entscheidung war auf jeden Fall genau die Richtige. Das wussten wir jetzt und freuten uns einen Kullerkeks. Die Jungs sind derweil im Arm von Melanie eingeschlafen. Ich (Thomas) machte noch ein paar Bilder und Filmaufnahmen.

Frühschück auf dem Parkplatz

Nun mussten wir auch schon wieder auf den Rückweg. Es wurde auch langsam voller auf dem riesigen Felsen. Bis zu den Zelten war alles recht easy, denn wir kannten den Weg ja schon. Die Schlafsäcke, Isomatten und Zelte waren wieder schnell verstaut. Wie Profis wussten wir, wo was hin kommt.

Rückweg mit dem Sonnenaufgang im Rücken
Rückweg vom Preikestolen mit dem Sonnenaufgang im Rücken
Fravely mit Isomatte und Schlafsack am Rucksack
Fravely mit Isomatte und Schlafsack am Rucksack

Der Abstieg verlief auch ohne Probleme. Hier kamen uns nun wieder mehr Menschen entgegen. Auch wieder Menschen ohne Wanderkleidung und in Badeschlappen. Wenn es nach uns ginge: VIEL ZU GEFÄHRLICH!!! Auch das weiße Stehkragen-Polo-Shirt mit weißen Stoffschuhen fehlte nicht. Das ist immer noch ein Berg und immer noch ein Wanderweg, der nicht einfach ist.

Rückweg bei Sonnenaufgang
Rückweg vom Preikestolen bei Sonnenaufgang

Auf dem Parkplatz sind wir gegen 8:30 Uhr angekommen. Doch etwas müde und geschafft, aber total stolz stiegen wir in unseren Camper. Jetzt gab es auch ein ausgedehntes Frühstück mit Lachs, Kaffee und Tee und vielen anderen leckeren norwegischen Sachen. Nicht zu vergessen die Baked Beans. Wir beobachteten derweil wie ein Bus nach dem anderen ankam und Touristen, von welchen die meisten aus Stavanger kamen, hier her brachten.

Nochmal wurde unser Plan also bestätigt! Und ein tolles Abenteuer hatten wir obendrein, welches wir alle vier niemals mehr vergessen werden.

Wenn ihr noch größer hinaus wollt, dann lasst euch vom Lofoten-Roadtrip von gooutbecrazy inspirieren.

2 Gedanken zu „Übernachten im Zelt am Preikestolen als Familie mit Kindern – Ein guter Plan?“

  1. Hallo,
    so eben habe ich euren spannenden Reiseblog entdeckt und mich durchgelesen. Da wir im Sommer auch mit dem Camper nach Norwegen wollen, hat uns die Information zum Preikestolen weitergeholfen.
    Verstehe ich es richtig, dass die Parkgebühr (P1) pro 24 Stunden und nicht pro Kalendertag fällig wird?
    Vielen Dank und viele Grüße!

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    • Hey, ganz genau können wir dir das auch nicht mehr sagen, aber soweit wir uns erinnern war es pro Stunde. Wir sind Abends auf den Parkplatz gefahren und am nächsten Morgen wieder runter. Da haben wir auch erst bezahlt.
      Viel Spaß euch in Norwegen. Ist eine Mega tolles Land mit vielen Abenteuern.
      Grüße
      Thomas

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