10 Wasserfälle in Island, die man entlang der Ring Road besuchen sollte

Island ist bekannt für Wasserfälle und entlang der Ring Road sind einige zu finden. Diese sind so verschieden, kaum vergleichbar und mehr oder weniger leicht zu erreichen. Wir können nicht sagen, welcher der beste, imposanteste, tollste oder schönste Wasserfall ist. Sehenswert sind sie alle. Die folgenden haben wir alle gesehen und staunten über jeden einzelnen.

Die Reihenfolge ist an unserer Route durch Island angelegt und hat keinerlei Platzierung in sich. Wir wollen einfach zeigen, welche Wasserfälle es entlang der Ring Road gibt und vielleicht die ein oder andere Inspiration für eure eigene Route geben. Wenn ihr noch mehr nachlesen wollt, was wir erlebt haben und wo wir in Island überall waren, dann schaut euch gern den großen Island-Roadtrip Artikel mit Camperdays.de an.

Gullfoss

Starten wir mit einem der größten der Wasserfälle in Island. Der Gullfoss ist Teil des „golden Circle“ und hat eine wirklich imposante Kulisse. Wie viele Naturspektakel in Island, hat auch der Gullfoss eine gute Infrastruktur. Man kann recht nah an einem der zwei Besucherparkplätze parken. Ein kleines Visitor-Center, ein Kaffee und Toiletten sind vor Ort vorhanden. Vom Parkplatz läuft man erst über eine Treppe und später über einen Wanderweg bis zu den Aussichtsplattformen. Wer noch näher ran möchte, kann über Felsen bis zum Ende der Absperrung weiter gehen und bekommt auch einen ordentlichen Schwall Gischt des Wasserfalls ab. Auch die Lautstärke ist enorm und in der Gischt bilden sich Regenbögen im Sonnenlicht.

Kleiner Tipp von uns: versucht möglichst früh da zu sein. Wenn sich die Morgensonne im Wasserfall spiegelt, sieht man, woher der Gullfoss (goldener Wasserfall) seinen Namen hat. Zudem seid ihr so möglicherweise alleine am Wasserfall.

Seljalandsfoss

Einer der wohl berühmtesten Wasserfälle in Island ist der Seljlandsfoss, denn diese ist auf so vielen Bildern zu sehen, wenn man nach Island sucht. Auch an den Seljlandsfoss kann man sehr nah heranfahren. Ein kostenpflichtiger Parkplatz bietet den perfekten Ausgangspunkt. Toiletten, Foodtruck und Souvenirshop sind gleich neben dem Parkplatz. Es ist nicht weit bis nach Reykjavik, daher ist der Wasserwall sehr beliebt bei Touristen und tagsüber sehr überlaufen.

Vom Parkplatz aus sind es nur ein paar Meter bis zum Seljalandsfoss. Das tolle ist, dass man eine Runde um den Wasserfall gehen kann und irgendwann unter bzw. hinter dem Wasserfall steht. Deswegen unbedingt an Regenkleidung und feste Schuhe, am besten Wanderschuhe, denken. Die Steine sind oft rutschig und der Boden schlammig. Es lohnt sich aber auf jeden Fall. Wer früh am Morgen am Seljlandsfoss ist, kann diesen vielleicht ganz allein bewundern.

Gljúfrabúi

Vom Seljalandsfoss geht direkt ein kleiner Wanderweg ab zum Gljúfrabúi nebenan. Weniger als 1 Kilometer läuft man den Weg bis es nicht mehr weiter geht und man an einem kleinen Fluss steht. Direkt am Fluss geht es nach rechts in eine Höhle. Je nach Wasserstand kann man einfach über ein paar Steine mit trockenen Füßen in die Höhle gelangen. Das war bei uns im Juli kein Problem. Dennoch ist es auch hier ratsam feste Schuhe oder gar wasserfeste Wanderschuhe anzuhaben.

Im Inneren der Höhle ist das Tosen der Wassermassen, die von oben in die Höhle herabstürzen, sehr beeindruckend. Ein tolles Spektakel und gerade für Kinder ein richtiges Abenteuer. Denn wann steht man schon mal in einer Höhle und blickt in den Himmel, während rings um einen der Wasserfall hinunterstürzt.

Skógafoss

Ein weiterer sehr bekannter Wasserfall aus Island ist der Skógafoss. Auch hier gibt es wieder einen Parkplatz, ein paar wenige Meter vor dem Wasserfall. Toiletten gibt es auf dem Parkplatz, dieser wird auch als Campingplatz ausgewiesen. Wer also in den frühen Morgenstunden den Wasserfall ganz für sich alleine haben möchte, könnte hier auch gut übernachten. Im fußläufig zu erreichenden Hotel nebenan gibt es ein Restaurant mit einer Terrasse, von der man auch auf den Skógafoss schauen kann.

Dieser Wasserfall zählt auch zu den größeren in Island. Man kann im Sommer durch den niedrigen Wasserstand ganz nah über das Flussbett herangehen und sich eine kräftige Dusche abholen. Also auch wieder Regenkleidung mitnehmen!

Direkt neben dem Wasserfall führt eine lange Treppe nach oben zu einer Aussichtsplattform. Das sollte man sich nicht nehmen lassen. Es ist ein toller Blick von oben in die Wassermassen.

Von dieser Plattform aus kann man eine 8 Kilometer lange Wanderung entlang des Skóga Flusses machen. So kann man weitere 25 Wasserfälle in Island entdecken. Wir haben das selbst nicht getestet, aber bisher nur begeisterte Erzählungen darüber gehört. Steht also auf unserer Bucket-List für den nächsten Island Besuch.

Svartifoss

Der Svartifoss liegt im Süden Islands im Skaftafell Nationalpark. Um diesen tollen Wasserfall zu sehen, mussten wir uns etwas mehr bemühen. Am Eingang des Nationalparks liegt ein großer Parkplatz mit Visitor-Center. Ein Blick hinein lohnt sich auf jeden Fall. Es wird einiges zum Nationalpark, Vögeln, Insekten und des angrenzenden Gletschers berichtet. Auch ein Campingplatz ist direkt angegliedert.

Vom Visitor-Center aus geht eine 2 Kilometer lange, eher einfache Wanderung bis zum Svartifoss. Der Wasserfalll zeigt sich dann schon von Weitem. Die in Island typischen Basaltsäulen sind hier besonders beeindruckend. Dieser Wasserfall gehört eher zu den kleineren, aber ist dafür um so schöner. Von Basaltsäulen eingerahmt fällt er in die Tiefe. Es gibt eine kleine Aussichtsplattform vor dem Wasserfall. Direkt an den Wasserfall herankommt man nicht.

Wer noch nicht genug vom Wandern hat, kann vom Svartifoss aus noch zur angrenzenden Gletscherzunge des Vatnajökull wandern. Den Gletscher aber bitte niemals ohne Guide betreten!

Hengifoss

Der Hengifoss ist einer der Wasserfälle in Island, der uns in Island am meisten abverlangt hat, aber die Mühe hat sich gelohnt. Dies lag aber am starken Wind, der an dem Tag die Wanderung hinauf zum Hengifoss sehr beschwerlich machte. Man sieht den riesigen Wasserfall schon von weiten, wenn man mit dem Auto kommt.

Am Fuße des Canyons befindet sich ein Parkplatz mit Toiletten und einem Foodtruck mit Eis und so einigen anderen Leckereien. Von dort aus muss man sich entscheiden, ob man links oder rechts von der Schlucht wandern möchte. Wir wanderten rechts hoch und links runter, aber es macht keinen Unterschied. Man kommt über beide Wege ans Ziel. Egal auf welcher Seite, man läuft etwa 2,7 Kilometer fast nur bergauf und der Wind weht an dieser Stelle häufig sehr stark. So auch an dem Tag als wir zum Hengifoss wanderten.

Immer wieder kann man tief in die Schlucht und auf kleinere Wasserfälle schauen. Das letzte Stück des Weges führt erst über eine Hängebrücke und danach über etwas unwegsames Gelände und kleine Bachläufe, bis man wieder auf einen Holzpfad kommt. Dann ist man an einer kleinen Aussichtsplattform und hat einen tollen Blick auf den Hengifoss und das Farbenspiel der Gesteinsschichten. Der anstrengende Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Stuðlafoss

Wenn wir ganz ehrlich sind: Wirklich kein Mensch geht ernsthaft zum Studlafoss, nur um den Wasserfall zu sehen. Er liegt auf dem Weg zum Studlagil Canyon, was aber die Schönheit des Wasserfalles nicht schmälern sollte. Der Canyon ist eines der meisten Bilder aus Island im Web und ist so spektakulär mit seinen Basaltsäulen.

Eine Straße und dann eine Schotterpiste führen 17 Kilometer von der Ring Road ins Landesinnere. Man erreicht die Hvíta New York brúin 1908 (eine kleine Brücke) und einer weitere etwas größere Brücke, über die man entweder zu Fuß weiter kommt oder mit einem Geländetauglichen Fahrzeug. Unserem Camperdays.de Camper haben wir vor der Brücke auf einem kleinen Parkplatz stehen lassen und sind zu Fuß weiter. Etwa zwei Kilometer schmaler Schotterweg weiter kommt ein Parkplatz für die geländegängigeren Fahrzeuge. Auf diesem Parkplatz gibt es einen Foodtruck und Toiletten.

Bereits kurz hinter dem Parkplatz hört man den Studlafoss rauschen. Es sieht toll aus, wie er über die Basaltsäulen schwappt. Aber für die meisten Besucher gehts direkt weiter zum Studlagil Canyon. Der einfach zu spektakulär ist.

Dettifoss

Der Dettifoss ist einer der größten Wasserfälle in Island und Europas und definitiv einen Besuch wert.

Es gibt 2 große Parkplätze auf der Ostseite und saubere Bio-Toiletten. Vom Parkplatz aus ist es ein knapper Kilometer zu den Aussichtsplattformen. Es gibt auch einen kleinen offiziellen Wanderweg direkt bis an die Kante der Schlucht. Leider war er wegen zu viel Regen an dem Tag gesperrt, als wir da waren. Aber selbst von den höher gelegenen Plattformen ist der Anblick atemberaubend. Das Grummeln und Tosen der Wassermassen ist wirklich beeindruckend.

Etwa 3,5 Kilometer vom Dettifoss entfernt ist der Hafragilsfoss. Vom Dettifoss aus läuft man maximal 45 Minuten einen Wanderweg entlang.

Beide Wasserfälle in Island kann man auch von der Westseite anfahren. Allerdings braucht man dafür einen 4×4 Geländewagen.

Godafoss

Der Godafoss liegt direkt an der Ring Road und man kann ihn nicht verpassen. Ein gut ausgebauter Parkplatz findet man ganz nah an den Aussichtspunkten. Nach nur wenigen Schritten hat man einen fantastischen Blick auf den Wasserfall.

Der Parkplatz auf der Ostseite hat keine Toiletten, auf der Westseite gibt es diese und auch ein Bistro und Kiosk.

Kirkjufellsfoss

Unser letzter Wasserfall in Island ist der Kirkjufellsfoss. Er liegt direkt gegenüber dem bekannten Kirkjufell im Westen Islands. Ein kostenpflichtiger Parkplatz befindet sich zwischen Wassefall und Berg. Es handelt sich immer um Tageskarten, die zu lösen sind. So kann man sich aber ganz in Ruhe den kleinen Wasserfall ansehen und danach noch den Kirkjufell besteigen.

Der Wasserfall ist nicht groß, aber mit dem Berg im Hintergrund bildet er eine wunderbare Szenerie, die total typisch für Island ist.

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