Baumhaus, Fischerfest und Wasserski – so viel bietet das Neisseland in der Oberlausitz

Werbung

Wer uns kennt und unseren Blog regelmäßig folgt, weiß, dass wir ursprünglich aus der Oberlausitz stammen. Wir leben aber nun schon viele Jahre in Berlin. Dennoch zieht es uns immer mal wieder in die alte Heimat, wo wir aufgewachsen sind. So waren wir im Neisseland in der Oberlausitz für ein Wochenende im frühen Herbst unterwegs. In der Region kann man ganz viel erleben und die Natur bei kleinen und großen Abenteuern entdecken. Gerade Familien finden hier sehr viele Möglichkeiten für Unternehmungen. Wir wollen euch einiges aus unserer Heimat zeigen und nehemn euch mit in das Neisseland.

Das Neisseland liegt direkt an der polnischen Grenze und trägt seinen Namen von dem gleichnamigen Grenzfluß zwischen Deutschland und Polen. Hier findet man Städte wie Niesky, Rothenburg, Weißwasser oder Bad Muskau. Wir haben uns auf den Weg gemacht, um ein paar Highlights aus unserer Heimatregion zu zeigen.

Das Baumhaushotel in Turisede

Eines der größten Highlights in der Region ist zweifelsohne die Kulturinsel Einsiedel, auch Turisede genannt, mit den mega coolen Baumhaus Hotels. Willkommen in einer anderen Welt aus Holz, in der mit viel Fantasie, mit der Natur ein einmaliger Erlebnispark geschaffen wurde.

Die Geheime Welt von Turisede
Die Geheime Welt von Turisede

Wir haben schon einmal im Baumhaus-Hotel übernachtet und es war ein sehr cooles Erlebnis. Das kann man wieder machen, dachten wir uns. Wieder haben wir in einem Baumbett geschlafen. Das ist wie ein offenes Baumhaus, mit einem runden Bett in der Mitte einer hölzernen Terasse in den Baumwipfeln. Eine eigenen Toilette gab es in unserem Baumhaus auch. Über dieser war das Bett von Flo und Ben, was ein wenig wie ein Vogelnest anmutete.

Hier sollten wir die nächsten zwei Nächte verbringen und die Region entdecken.

Natur & Fischerfest im Ehrlichthof in Rietschen

Am ersten Tag weckte uns das Gezwitscher der Vögel und der Hahn von Turisede. Es war Zeit für das reichhaltige Frühstücksbuffet im Baumstammlokal. Danach starteten wir zügig nach Rietschen in den Ehrlichthof, denn hier fand am heutigen Tag das traditionelle Natur & Fischerfest statt. In der Region auch „Abfischen“ genannt, wird hier der Herbst bei den Fischerei und Teichwirtschaften eingeläutet.

Es gibt sehr viele Fischteiche im Neisseland in der Oberlausitz und genau diese werden zum Winter hin abgelassen und die Fische werden mit Netzen herausgeholt. Der Ehrlichthof von Rietschen liegt nun genau an solchen Fischteichen und bietet sich mit seinen traditionellen Holzhäusern als perfekte Kulisse für dieses kleine Volksfest an. Zahlreiche Schaulustige tummelten sich am Fischteich als wir ankamen. Die Fischer waren bereits im vollen Gange und zogen die riesigen Karpfen, Störe und Hechte an Land. Wir staunten auch nicht schlecht über die Größe der Tiere.

Der Ehrlichthof in Rietschen stellt ein typisches Heidedorf des 19. Jahrhunderts dar und liegt südlich von Weisswasser und Bad Muskau. Hier findet man zahlreich kleine Handwerksläden, die gewebte Stoffe, Töpferkunst, Kleidung oder auch Schmuck verkaufen. Sogar einen kleinen Schokoladen gibt es hier im Ehrlichthof. Beim Natur & Fischerfest kamen zahlreiche Stände mit einheimischer Handwerkskunst und kleinen Leckereien aus den Hofläden der Region dazu. Auf einer kleinen Bühne wurde Musik gespielt und es roch nach frisch geräuchertem Fisch.

Unser Highlight war der riesige Pilzstand. Forstleute waren am Tag zuvor im Wald unterwegs und haben alle Pilze mitgebracht, die der Wald hergab. Jeder einzelne Pilz wurde bestimmt und lag nun hier auf einem großen Tisch. Zu jedem Pilz gab es ein Namens-Schild mit weiteren Informationen. Wir waren erstaunt, welche Pilze man alles essen kann.

Gegen Mittag wurde es im Ehrlichthof richtig voll. Gefühlt kamen die Menschen aus der ganzen Region nach Rietschen.

Der Kanibalentopf in Turisede

Für uns ging es zurück nach Turisede in die Kulturinsel Einsiedel. Denn wir wollten hier am Nachmittag noch weitere Tunnel und Gänge entdecken. Besonders Flo und Ben hatten hier richtig viel Spaß und krochen durch jeden Gang und über jede kleine Brücke. Die Kulturinsel Einsiedel ist ein großer Freizeitpark, welcher aus Holz gebaut ist. Eigentlich ein riesiger Holzspielplatz und man fühlt sich manchmal, wie in einem riesigen Comic-Dorf. Es gibt hier keine geraden Linien und viele erdig-bunte Farben.

Überall flitzen Kids mit schmutzigen Sachen in Gummistiefel oder Outdoor-Schuhen umher. Ausgestattet mit Stirnlampen und Walkie-Talkies gibt es hier ganze viele Abenteuer für die Kids zu erleben. Hier leben Kühe und Ziegen auf dem Dach, es gibt Schlösser mit geheimen Gängen und das Normale wird an der Eingangstür zurückgelassen. Man kann es wirklich nur schwer beschreiben, was man hier erlebt. Man muss es einfach selbst erleben und in die Kulturinsel Einsiedel nach Turisede kommen.

Für den Abend stand das „Turisedische Abendbrot-Buffet“ an. In einem Haus mit vielen krummen und schiefen Ebenen, welche über Treppen verbunden sind, gab es ein kleines Theaterstück. Dazu ein sehr leckeres Buffet für alle Gäste. Das Theaterstück ist für Groß und Klein und bietet sehr gute Unterhaltung neben dem Essen. Vielleicht ist aber auch das Essen die Nebensache, wer weiß ;-).

Danach kam unser Highlight – ein Bad im Kannibalentopf. Sie nennen es Faulenzum. Die dazugehörige Blockhaussauna haben wir bereits beim letzten Mal ausprobiert. Dieses Mal wollten wir einen der riesigen Kessel am Abend nutzen. Diese Kannibalen-Töpfe sind tiefe schwarze riesige Tröge, unter denen offenes Feuer gemacht wird. Das Wasser im Inneren wird dann auf Badewannen-warme Temperaturen gebracht. Da drin kann man dann den Abend verbringen. Wir haben etwa 1 1/2 Stunden in dem Kannibalenbad gesessen. Das Bild sieht wirklich sehr skurril aus, wenn man in diesem Kessel sitzt und unter einem Feuer ist.

Müde vom Tag fielen wir ins Bett und konnten auch sehr gut einschlafen.

Wake and Beach – Wakeboard und Wasserski in Schleife

An diesem Morgen weckte uns der Esel in Turisede mit drei lauten Schreien. Die Sonne war bereits aufgegangen und es war Zeit für das Frühstück im Baumstammlokal. Ordentlich gestärkt ging es für uns aber Richtung Schleife, bei Weißwasser in der Oberlausitz.

Hier gibt es am Halbendorfer See das Wake and Beach, eine Wakeboard- und Wasserski-Anlage. Darauf freuten sich Flo und Ben besonders. Bei einem Family-Kurs sollten wir die ersten „Wakeboard- und Wasserski-Schritte“ auf Wasser machen. Der Betreiber von Wake and Beach André Böhme hat uns super freundlich empfangen. Er schnappte uns gleich und steckte uns in Neopren-Anzüge. Eine kleine Einweisung gab es per Video. Helme auf, Wasserski in die Hand und schon konnte es losgehen. Naja – fast!

Am Start erklärte uns André erstmal alles. Da gab es viele Dinge, die zu beachten waren. Richtige Position, der Umgang mit dem Material, was passiert, wenn man fällt, und viele andere Hinweise. Dann konnten wir endlich starten. Zum Erstaunen einiger Anwesender hatten wir den Dreh direkt raus. Ben hat sogar direkt die Runde komplett absolviert. Der Ehrgeiz war geweckt und so drehten wir eine Runde nach der anderen auf der wirklich coolen Anlage.

Flo wechselte dann von Wasserski auf das Wakeboard. Er übte so lange, bis er auch die ersten Sprünge und Rampen nehmen konnte.

Übrigens kann man bei Wake and Beach noch viel mehr machen. Es gibt einen Aquapark „Wake and Park“ mit unzähligen Elementen über die man klettern und springen kann. Klar haben die Jungs den Wasserpark auch ausprobiert. Die große Terrasse vor dem Wake and Beach lädt zum Verweilen ein. Es gibt leckere Getränke und gutes Essen aus der Restaurant-Küche.

Wake and Beach bei Schleife am Halbendorfer See im Neisseland in der Oberlausitz
Wake and Beach bei Schleife am Halbendorfer See

André Böhme bietet übrigens viele verschiedene Kurse an. Sogar Ferienkurse kann man buchen und eine ganze Woche Ferienlager in der Wake and Beach als Jugendlicher verbringen. Als wir da waren, hatte sich eine Fußballmannschaft übers Wochenende in eine der Unterkünfte eingebucht. Eine wirklich coole Wakeboard Anlage, die sich sehen lassen kann. Wir sind mehr als begeistert und kommen ganz sicher wieder zu André Böhme und seiner Wake and Beach.

Die Rakotzbrück in Kromlau in der Oberlausitz

Ganz in der Nähe der Wakeboard-Anlage ist ein weltberühmter Park. Der Azaleen- und Rhododendronpark Kromlau und die Rakotzbrücke zählt zu einem der bekanntesten Bilder der Region. So diente diese spektakuläre Brücke schon in zahlreichen Filmen als Kulisse. Die Rakotzbrück war Teil von Matrix: Resurrections, dem 4. Teil der Matrix-Reihe mit Keanu Reeves. Doch schon zuvor war die Rakotzbrücke, oder auch Teufelsbrücke genannt, ein beliebte touristischen Ziel in der Region.

Die Rakotzbrück in Kromlau  im Neisseland in der Oberlausitz
Die Rakotzbrück in Kromlau

Wir sind also nach Kromlau gefahren und haben schon auf dem vollen Parkplatz gemerkt, dass die Brücke beliebt ist. Nur wenige Minuten zu Fuß sind es vom Parkplatz zur Brücke und dem See. Der Eintritt ist übrigens frei. Lediglich Parkgebühren werden auf dem Parkplatz erhoben.

Der Blick durch die Brücke ist dann wirklich sehr beeindruckend. Hier will jeder ein Foto machen. Wir haben es auch geschafft. Ein kleiner Spaziergang um den See herum ist in entspannten 15 Minuten geschafft. Die Rakotzbrücke ist übrigens künstlich aus Basalt- und Felsteinen angelegt, genauso wie die kleine Grotte daneben und die Basaltsäulen dahinter. Das Basaltgestein stammt aus dem Erzgebirge und von 2017 bis 2020 wurde die komplette Anlage saniert.

Ein Besuch lohnt sich, denn der Blick durch die Brücke ist beeindruckend und es braucht nicht viel Zeit, um den Park zu erkunden.

Die Rakotzbrücke aus der Luft im Neisseland in der Oberlausitz
Die Rakotzbrücke aus der Luft im Neisseland in der Oberlausitz

Das Neisseland in der Oberlausitz

Unser Wochenende im Neisseland in der Oberlausitz ist damit zu Ende und wir können mal wieder sagen, dass wir altes und neues in unserer Heimat entdecken konnten. Mit den Neißetours oder auch der Waldeisenbahn Bad Muskau bietet die Region noch so viel mehr Erlebnisse und Abenteuer. So vieles haben wir schon selbst ausprobiert und so vieles gibt es noch zu entdecken.

Wir freuen uns immer wieder über die Oberlausitz berichten zu dürfen und freuen uns schon auf die nächsten Erlebnisse in der Region. Vielleicht schaffen wir es dann auch mal zum östlichsten Punkt Deutschlands.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Schreibe einen Kommentar