Der Familien Städte-Trip nach Helsinki – Die grüne Hauptstadt von Finnland

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Schon in den vergangenen Jahren haben wir immer wieder Städte-Trips gemacht, wie zum Beispiel nach London oder Neapel und dieses Jahr ging es für uns nach Helsinki. Die finnische Hauptstadt direkt an der baltischen See war für uns quasi Neuland und wir waren sehr gespannt, was uns dort erwarten wird. Unser Taschen waren schnell gepackt für ein verlängertes Wochenenden in Helsinki, denn wir sind natürlich nur mit Handgepäck unterwegs.

Unser Weg nach Helsinki

Am Freitag Abend ging es von Berlin nach Helsinki . Von der Airline Finnair gibt es einen Direktflug vom BER in die finnische Hauptstadt. Dieser Flug dauert weniger als zwei Stunden. Für uns als Familie mit Kindern also perfekt, denn für ein verlängertes Wochenende lohnen sich längere Flugzeiten natürlich nicht wirklich.

Helsinki bei Nacht
Helsinki bei Nacht

Am Flughafen Helsinki kamen wir gegen 21 Uhr Ortszeit an, dennoch war es sehr einfach in die Stadt zu kommen. Es fahren zwei Bahn-Linien alle 5 Minuten Richtung City. Für diese Strecke bis Hauptbahnhof braucht man lediglich 30 Minuten Fahrzeit. Unser Hotel lag direkt am Hafen und wir waren mit der Tram auch zügig vor Ort.

Das Straßenbahn-Netz ist in der 650.000 Einwohnerstadt sehr gut ausgebaut. Mit einem 72-Stunden Ticket sollten wir in den kommenden drei Tagen ohne Probleme unterwegs sein.

Helsinki mit dem Fahrrad entdecken

Im Hotel Grand Marina direkt am Hafen haben wir hervorragend die Nacht verbracht. Ein gutes Frühstücks-Buffet wartete auf uns bevor wir so richtig in den Tag starteten.

Um Helsinki zu entdecken lohnt es sich, besonders bei schönem Wetter, die Stadt mit dem Fahrrad zu erkunden. Und das Wetter war heute perfekt für eine Radtour durch Helsinki. Wir trafen auf unseren Guide Maria von Happy Guide Helsinki die für uns 4 Fahrräder organisiert hatte. Wir waren startklar.

Helme auf und Sattel eingestellt und schon radelten wir durch Helsinki. Maria hielt immer wieder an und erzählte uns zur Geschichte Finnlands und Helsinkis etwas. Wir wollen hier nicht genau ins kleinste Detail gehen, nur so viel: Finnland gehörte mal zu Schweden und mal zu Russland. Im Jahr 1917 feierte Finnland dann seine Unabhängigkeit. So haben die Finnen ihren Unabhängigkeitstag am 6. Dezember und sie beschenken sich gern selbst.

Zur 100-Jährigen Unabhängigkeit gab es den Eisbrecher Polaris für die Finnen, von den Finnen. Die Norweger wollten ihnen sogar einen Berg schenken, aber irgendwie geht das nicht so einfach. Die Eisbrecher Flotte ist übrigens eine der größten der Welt. Sie halten die Handelswege in der Ostsee im Winter offen. Darauf sind die Finnen sehr stolz.

Die Lange Brücke

Wir radelten bis zur „Langen Brücke“ in Helsinki. Diese war aber gar nicht so lang, wie der Name es verlauten ließ. Vor der Unabhängigkeit wohnten die „Roten“ auf der einen und die „Weißen“ auf der anderen Seite. Also Arbeiterklasse und die gehobene Klasse. Über die Brücke war kein hinüber kommen, daher der Name. Diese Brücke wurde im Bürgerkrieg zum Symbol.

Die Lange Brücke in Helsinki
Die Lange Brücke in Helsinki

Unsere Route führte uns vorbei am Olympiastadion, an der Oper bis in den Central-Park von Helsinki. Dieser liegt wirklich mitten in der Stadt und man kann hier Beeren und Pilze sammeln. Man sieht wilde Tiere wie Hirsche und Rehe. Das passt absolut zur naturverbundenen Einstellung der Finnen.

Gegen Mittag hatten wir die Runde dann mit ganz vielen Eindrücken jeder Menge Geschichte zu Finnland beendet. Es sei noch gesagt, dass Helsinki sehr gut mit Fahrradwegen ausgebaut ist. Auch die Autofahrer nehmen deutlich mehr Rücksicht als in Berlin.

Der Dom in Helsinki
Der Dom in Helsinki

Zu Fuß durch Helsinki

Wir waren alle sehr hungrig und freuten uns auf ein leckeres Mittagessen im Story Hakaniemi mit sehr leckeren Burgern. Hier trafen wir Maddalena von Vino Tours Helsinki und wir haben uns auf Anhieb super gut verstanden. Die Burger waren übrigens sau lecker und einen Kuchen und Kaffee gab es noch zum Nachtisch.

Maddalena führte uns gleich mal in die Markthalle Hakaniemi direkt gegenüber. Hier gab es dann auch noch etwas zum Kosten, obwohl wir alle sehr satt waren.

Wir folgten dann dem Wasser bis zur Töölönlahti-Bucht und über die Töölönlahden Brücke bis zur Zentralbibliothek Ooodi. Die Jungs nahmen jedes Klettergerüst, jeden Steg und jeden Felsen um sich auszutoben.

Die Zentralbibliothek Oodi

Wenn man vor der Bibliothek Oodi steht, sieht das Gebäude schon sehr imposant aus. Obwohl es gar nicht so Mächtig ist. Wir waren sehr beeindruckt von der geschwungenen Holzfassade.

Die Oodi Bibliothek
Die Oodi Bibliothek

Im Inneren zeigten sich dann einige spannende Sachen. Maddalena erklärte uns, dass alle Einwohner von Helsinki Ideen abgeben durften um die Bibliothek zu gestalten und mit Leben zu füllen. So ist daraus eine mediale Begegnungsstätte geworden. Es gibt natürlich Bücher, aber auch Spiele, Computerspiele und Konsolen, Meeting-Räume, Fotostudio und verschiedenen Ton-Studios die jeder kostenfrei nutzen kann. Es gibt Computer für Bildbearbeitung und Grafik-Arbeiten. Man kann 3D-Drucker nutzen, Plakate drucken, ja sogar eine Elektronik-Werkstatt oder auch Nähmaschinen gibt es.

Treppe in der Oodi
Treppe in der Oodi

Mega gut!!! Ben war übrigens fasziniert von einem kleinen Roboter der durch die Bibliothek fuhr und Bücher von A nach B brachte.

Es waren viele Menschen in der Oodi und nutzten all diese Sachen. Auf der Terrasse im obersten Stockwerk hatten wir dann einen tollen Blick auf das Parlaments-Gebäude.

Der Hauptbahnhof

Zu Fuß ging es dann für uns weiter Richtung Hauptbahnhof. Die alte Bahnhofshalle hatten wir schon bei unserer Ankunft durchquert.

Die Fassade vom Bahnhofgebäude besteht aus finnischem Granit. Ein bekanntes Merkmal sind die 4 Statuen am Haupteingang des Bahnhofs von Emil Wikström. Diese vier Jungs werden regelmäßig für verschiedene Marketing-Zwecke genutzt. So kann es schon mal vorkommen, dass sie Eishockey-Trikots der finnischen Nationalmannschaft tragen. Oder aber in einem Werbespot komplett animiert werden.

Als wir durch den Bahnhof und an den vier Figuren vorbei gingen, waren sie ganz normal aus Stein und haben sich natürlich nicht bewegt.

Der Dom von Helsinki

Für uns ging es weiter durch die Stadt bis zum Senatsplatz. Hier steht am Ende einer riesigen Treppe der Dom von Helsinki. Ein Gebäude von Carl Ludwig Engel entworfen strahlt in reinem weiß über die ganze Stadt. Es ist einer evangelische Kathedrale und demzufolge sehr schlicht im Innern.

Es ist eines der großen Wahrzeichen von Helsinki und natürlich haben wir das ein oder andere Foto gemacht.

Nachhaltigkeit im Restaurant Nolla

Wir schlenderten noch etwas durch die Stadt, aber wir merkten alle, dass wir langsam Hunger bekamen. Maddalena führte uns bis zum Restaurant Nolla. Dies ist ein Restaurant, welche komplett auf Nachhaltigkeit setzt. So werden die Lebensmittel von Lokalen Bauern und Fischern bezogen. Durch Upcycling wurden Gläser und Geschirr hergestellt. Sogar die Kleidung der Service-Kräfte war nachhaltig.

Wir bestellten alle den Fisch des Tages in einem Menü. Das Essen war großartig und ist absolut zu empfehlen. Wir haben den Abend im Nolla sehr entspannt genossen und in einem tollen Ambiente ausklingen lassen. Respekt für dieses coole Restaurant-Konzept und die Umsetzung.

Ganz viel finnische Geschichte auf Suomenlinna

Ein neuer Tag in Helsinki und wir starteten diesen wieder mit einem guten Frühstück im Hotel bevor es für uns mit der Fähre in Richtung Suomenlinna ging. Dort haben wir Heidi getroffen, die uns die Finnenburg zeigte und uns viele historische Dinge zur Festung erzählte.

Die Inseln vor Helsinki
Die Inseln vor Helsinki

Das ist eine Festung aus dem 18. Jahrhundert welche auf mehreren verbundenen Inseln vor Helsinki liegt. Ca. 900.000 Besuche kommen jedes Jahr hier her und erleben das UNESCO-Kulturerbe. Heute ist auf dem Gelände nur noch die Marine-Akademie, ansonsten haben die Festungen keine militärische Bedeutung mehr.

Für Flo und Ben war es hier besonders spannend. Es gab dunkle Gänge zu entdecken und hinter jede Festungsmauer wurden neue Sachen entdeckt. Riesige alte Kanonen standen an der Spitze der Insel. Die verschiedenen Epochen zeigten sich hier in der russischen, schwedischen und finnischen Bauweise wieder. Zwischen den ganzen alten Gemäuern malte der Herbst mit farbenfrohe Blättern sein ganz eigenes Bild.

Überall standen dies alten Gemäuer und wir konnten durch Schießscharten und kleine Öffnungen hinein schauen. Die ganz großen Kanonen standen dann an der Spitze der Insel. Natürlich kletterten die Jungs auf diese herum.

Wir kamen dann zu einer riesigen alten Schiffswerft. Diese ist aber als solche nicht mehr in Betrieb. Jedoch werden hier im Winter alle großen und kleinen Schiffe aufgedockt um sie vor dem Eis zu schützen. Jetzt war dieses Dock allerdings noch leer und kaum ein Schiff stand hier drin.

Das Restaurant Adlerfelt

Im Restaurant Adlerfelt fanden wir dann ein sehr leckeres Mittagessen. Hier gab es finnische Küche mit frischen leckeren Zutaten. Wir haben alle den Fisch des Tages gewählt. Sehr lecker! Finnischer Fisch ist übrigens weiß, wurde uns erklärt. In Finnland isst man sehr viel Lachs, wie auch in Deutschland. Dieser stammt aber aus Lachsfarmen in Norwegen.

Das Restaurant ist in einem der alten Gebäude auf Suomenlinna und ist zurückhaltend eingerichtet. Die Bedienung ist sehr nett und das Essen war sehr gut.

Fravely auf der Fähre nach Suomenlinna
Fravely auf der Fähre nach Suomenlinna

Durch Helsinki treiben lassen

Nach dem Essen nahmen wir wieder die Fähre zur Stadt und von hier ließen wir uns entspannt treiben. Weiter schlenderten wir am Havis Amanda Brunnen vorbei und die Esplanadi entlang. Beim finnischen Schokoladenhersteller Fazer kamen wir vorbei und natürlich landete die ein oder andere Tafel Schoki bei uns.

Wir ließen uns weiter trieben und erreichten schließlich das Café Ekberg, das Älteste in der finnischen Hauptstadt. Einen wirklich sehr guten Kaffee später führte uns der Weg weiter und die Jungs nutzten jede Gelegenheit um auf einen Spielplatz zu klettern oder ein paar Körbe auf den Basketballplätzen der Stadt zu werfen. Davon gibt es hier wirklich viele.

Finnische Sauna im Löyly Helsinki

Ganz entspannt schlenderten wir am Wasser entlang bis zur Löyly Helsinki Sauna. Löyly heißt übersetzt Aufguss und genau das hatten wir hier vor. Wir trafen wieder auf Maddalena, mit der wir diesen Abend verbringen durften.

Flo und Ben am Meer
Flo und Ben am Meer

Das Löyly Helsinki ist ein hippes Sauna Restaurant, welches futurisch gebaut mit einer Fassade aus Holz, direkt am Meer liegt. In dem Restaurant gibt es eine große sehr gut ausgestattete Bar und im Gästebereich lodert ein Kaminfeuer. Melanie und Maddalene probierten den Gin und waren direkt überzeugt.

Die Löyly Sauna aus der Luft
Die Löyly Sauna aus der Luft

Das Essen wusste auch zu glänzen und so gingen wir sehr gut gesättigt direkt zum ersten Saunagang hinüber. Maddalena hatte uns schon erklärt, wie Sauna in Finnland funktioniert. Die Finnen müssen es ja wissen!

Die Sauna in Finnland

In Finnland geht man in eine gemischte Sauna mit Badebekleidung. Wenn es getrennte Saunen für Männchen und Weibchen gibt, wird nackt sauniert. Das kannten wir so auch schon aus Norwegen. Zudem gibt es keine Sanduhren an den Wänden. Man geht einfach so lange wie man will. Das sind meist nur 5 Minuten um dann ins eiskalte Wasser der baltischen See zu gehen. Dort taucht man nicht mit dem Kopf unter, sondern nur den Körper. Danach springen alle relativ zügig in die nächste Sauna, um sich wieder aufzuwärmen. Zudem wird sich in der Sauna normal unterhalten. Keiner ist extra leise. Und es gibt auch keinen der Aufgüsse macht und wild wedelt. Das gibt es nur in Deutschland und die Finnen amüsieren sich darüber. Uns gefällt die finnische Art sehr!

Im Löyly gab es 3 verschiedene Saunen. Eine klassische finnische Sauna, eine kleinere normale Sauna und eine sehr dunkle Rauch-Sauna. Alle drei konnten wir probieren und haben fleißig Aufgüsse selbst gemacht, sodass alles ordentlich ins schwitzen kamen. Danach ging es über eine Leiter langsam aber entschlossen direkt in die Ostsee zum Abkühlen. Auch Flo und Ben hatten mega viel Spaß. Am Kamin gab es dann zwischendurch ein Getränk von der Sauna-Bar.

So entspannt endete der Abend für uns. Das Löyly sollte man auf einem Besuch in Helsinki auf jeden Fall mitnehmen. Einen Time-Slot oder auch einen Tisch im Restaurant kann man direkt auf der Website buchen.

Das TAHTO und der Olympiaturm

Unser letzter Tag in der finnischen Hauptstadt war gekommen. Heute wurde es sportlich. Wir besuchen das TAHTO, das finnische Sportmuseum direkt am Olympiastadion und den Olympiaturm.

Das TAHTO Sportmuseum

Im Jahr 1952 waren die Olympischen Spiele in Helsinki zu Gast. Bereits im Frühjahr waren wir in Griechenland unterwegs und konnten sogar sehen wo das Olympische Feuer in Olympia alle zwei Jahre entzündet wird. Im TAHTO waren auch Bilder von Olympia zu sehen und wieder schloss sich für uns ein kleiner Kreis.

Das die Finnen eine Sportbegeisterte Nation sind, wussten wir. Im TAHTO wurden viele Devotionalien von finnischen Sportlern ausgestellt. So auch die Rennanzüge von Kimi Räikkönen und Mika Häkkinen oder auch Eishockeytrikots von Jari Kurri und Teemu Selänne. Medallien von Matti Hautamäki oder auch Janne Ahonnen gab es zu bestaunen. Für die Kids war auch eine elektronische Torwand vorhanden, auf die sie mit voller Wucht bolzen konnten.

Im TAHTO ist auch die Helsinki Card gültig. Mit dieser Karte kann man viele Museen in Helsinki besuchen und spart so einiges an Geld. Auch Nahverkehr ist mit in der Helsinki Card inkludiert.

Der Aussichtsturm am Olympiastadion Helsinki

Auf dem gleichen Gelände steht der 72,71 Meter hohe Olympiaturm direkt am Stadion. Von hier oben hat man eine fantastische Sicht über die ganze Stadt. Das ist wohl der beste Aussichtspunkt für Helsinki. Hinauf geht es bequem mit einem Fahrstuhl und der Zugang ist direkt neben dem Turm.

Mit diesem wunderbaren Blick über die finnische Hauptstadt endet unser verlängertes Wochenende, welches wir sehr genossen haben.

Fravely auf dem Olympiaturm
Fravely auf dem Olympiaturm

Wie war die finnische Hauptstadt für uns?

Ein wunderbarer und entspannter Trip war es für uns in eine super grüne und naturnahe Stadt. Überall findet man Parks und Bäume. Die Ostsee zieht sich mit vielen Buchten bis in die Stadt hinein. Die Architektur ist von mehreren Nationen geprägt und somit gibt es viel zu entdecken.

Helsinki 2022 - Fravely Header
Helsinki – Fravely auf dem Senatsplatz vor dem Dom

Helsinki ist nicht so hektisch wie London oder Berlin. Die Stadt ist durch sehr gute Fahrrad- und Fußwege sowie öffentliche Verkehrsmittel wirklich einfach zu erkunden. Vieles ist zu Fuß machbar. Zudem machen sich die Finnen wirklich Gedanken um ihre eigene Lebensweise und dürfen viel an ihrem Land und ihren Städten selber gestalten.

Nicht umsonst gelten die Finnen als die „happynest“ Menschen der Welt, was auf Zufriedenheit, Vertrauen und dem Wohlbefinden der Menschen hier zurück zu führen ist. Wir haben das auch gemerkt und kommen sehr gern wieder nach Finnland und nach Helsinki.

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